Liebe Fußballfans,
seit dem 14.07.2024 steht fest: Spanien ist Europameister – Rekordeuropameister! Nach dem 2:1 Sieg im Finale gegen England, konnten sich die Spanier ein weiteres Mal an die Spitze des europäischen Fußballs spielen.
Ich werfe einen Blick auf die Finalpartie in Berlin und wage zudem ein Fazit zu der Fußballeuropameisterschaft 2024 in Deutschland. Was waren die Höhen und Tiefen des Turniers? War Deutschland ein guter Gastgeber und haben wir Fans am Ende einen würdigen Titelträger bekommen?
Spanien vs. England: Das Finale der Europameisterschaft 2024 in Deutschland
Der 14. Juli 2024 wird in die Geschichte eingehen. Es war der Tag, an welchem sich Spanien zum Europameister kürte. Im Endspiel der EM 2024 traf Spanien auf die Auswahl der Engländer. Von Beginn an war den Experten klar: Spanien würde als Favorit in die Partie gehen. Doch in der 1. Halbzeit hielten die Engländer gut mit. Der Ballbesitz sprach zwar klar für Spanien, aber man konnte in der Tat von einem ausgewogenen Spiel sprechen.
Nach Wiederanpfiff änderte sich das Kräfteverhältnis zunächst gewaltig. Spaniens Williams erzielte das 1:0 und sorgte somit umgehend dafür, dass die 2. Halbzeit weniger von Taktik geprägt werden würde. Die Engländer brauchten eine Weile, um sich wieder zu fassen. In der 73. Minute glich Cole Palmer nach einem tollen Distanzschuss zum 1:1 Unentschieden aus. Danach schenkten sich Spanien und England nichts.
Man konnte nicht von einem Qualitätsfinale sprechen, aber das Spiel war auf alle Fälle ansehnlich. Gegen Ende der Partie sah es so aus, als würden beide Mannschaften ein 1:1 und damit die Verlängerung akzeptieren. Doch in der 86. Spielminute traf Oyarzabal zur 2:1 Führung für Spanien und stellte das Match damit komplett auf den Kopf. Dabei blieb es auch – Endstand 2:1 und Spanien holte sich die Krone des europäischen Fußballs.
Europameisterschaft: Wie ist das Abschneiden der deutschen Mannschaft zu bewerten?
Deutschlands Heim-EM hatte zwar nicht den ganz großen sportlichen Erfolg mit sich gebracht, aber dafür gab es ein positives Zeichen der Nationalmannschaft. Nach einer langen und größtenteils schwachen Turniervorbereitung hat man bei der EM gute Leistungen gezeigt. Auch das Viertelfinale gegen Spanien war ordentlich. Und selbst wenn der umstrittene Nichtelfmeter über allem schwebt, so muss man doch festhalten, dass Deutschland natürlich mehr als nur diese eine Chance hatte, das Spiel anders enden zu lassen. In einer Turnierendrunde gibt es nun mal immer einen Sieger und einen Verlierer.
Für das deutsche Team war die EM ein guter Einstieg, um wieder in der Runde der großen Fußballnationen mitzumischen. Nun dürfte das nächste Ziel die Weltmeisterschaft 2026 sein. Trainer Julian Nagelsmann hat bereits bestätigt, bis zu diesem Turnier der Übungsleiter bleiben zu wollen. Danach wird er seinen Vertrag als Nationaltrainer allerdings nicht mehr verlängern, da er zurück zum Klubfußball möchte. Seine Aufgabe für die nächsten 2 Jahre wird es jetzt sein, den lang ersehnten Umbruch zu schaffen und einer vollkommen neuen Generation an Spielern die Tür zu öffnen.
EM 2024: Deutschland war ein guter Gastgeber
Deutschland hat sich bei der Fußballeuropameisterschaft 2024 im eigenen Land von einer guten Seite gezeigt und die Rolle des Gastgebers dargeboten. Die Pfiffe gegen den spanischen Spieler Cucurella waren etwas unnötig, jedoch aufgrund der Emotionen rund um das Aus im Viertelfinale auch nachvollziehbar.
Für mich persönlich wird die EM 2024 jedoch nicht als eines der besten Turniere in der Geschichte in Erinnerung bleiben. Ein Grund dafür ist auch das Gefühl, dass viele deutsche Fußballfans zwar Lust auf das Turnier hatten, das Land insgesamt jedoch nicht dem EM-Fieber erliegen war. Das große Sommermärchen 2.0 blieb also aus. Aber dennoch war es ein spannendes Turnier und ich persönlich freue mich nun als Nächstes auf die Olympischen Spiele – denn auch dort gibt es wieder internationalen Fußball. Dieses Mal geht es nicht um einen Pokal, sondern um die begehrte Goldmedaille.
Thomas Kellner
Fußball Experte
Jahrgang 69, im Herzen jung und als ehemaliger Fußballer sowie Schiedsrichter als freiberuflicher Autor stets aktuell informiert über das Geschehen aller europäischen Fußball-Ligen. Heimatverein und „alte Liebe“: Hannover 96