Indy Car – Rennsport Boom in den USA – Jetzt auch beliebt in Deutschland

Indy Car 2022 – Was die Formel 1 für europäische Motorsportfans, ist die IndyCar-Series für den motorsportverrückten Amerikaner. In der Vergangenheit, als die Formel 1 noch keine große Rolle jenseits des Atlantiks spielte, galt die IndyCar-Serie sogar lange als US-Pendant zur Formel 1. Dabei tut die gestiegene Popularität der Formel 1 in den USA der amerikanischen Rennserie keinen Abbruch. Die Einschaltquoten der ersten drei Rennen der aktuellen Saison sind die besten der vergangenen 19 Jahre. Gegenüber der Vorsaison bedeuteten die rund 1,15 Millionen Zuschauer an den Fernsehgeräten gar einen Anstieg um 34 Prozent.

Und ähnlich wie die Formel 1 mit Monaco hat auch die IndyCar-Serie einen Höhepunkt im Kalender: Das Indy 500, traditionell ausgetragen auf dem Oval-Kurs in Indianapolis. Die Faszination dieses Rennens reicht dabei weit über den amerikanischen Kontinent hinaus. Auch viele Formel 1-Fahrer zog das Event in der Vergangenheit an. Der zweifache spanische Formel 1-Weltmeister Fernando Alonso ließ 2017 sogar den Großen Preis von Monaco sausen, um in Indianapolis an den Start gehen zu können.

Indy Car 2022

©Alamy Live News

Indy Car 2022 – Spannender Kampf um die Gesamtwertung

In der Vergangenheit gewannen große Namen der Formel 1 wie Weltmeister Jaques Villeneuve, der Kolumbianer Juan Pablo Montoya oder der Japaner Takuma Sato das Prestigerennen. Und auch in diesem Jahr stand ein ehemaliger Formel 1-Fahrer ganz oben auf dem Siegerpodest: Der Schwede Marcus Ericsson, ehemaliger Caterham- und Sauber-Pilot, der nach seinem Sieg bei der 106. Auflage des Klassikers auch die Führung in der Gesamtwertung übernommen hat. Für Ericssons Rennstall Chip Ganassi fährt auch Álex Palou, der im vergangenen Jahr als erster Spanier überhaupt die Rennserie gewinnen konnte.

Ein weiterer Teamkollege Ericssons ist der Neuseeländer Scott Dixon, der beim diesjährigen Indy 500, das Pech für sich gepachtet zu haben schien. Von Pole gestartet fuhr er zu früh an die Box, erhielt eine Strafe und büßte dadurch alle Siegchancen ein. Immerhin das Preisgeld dürfte für Dixon dabei ein Trostpflaster gewesen sein. Mit 707.000 Dollar kassierte er nach Sieger Ericsson und dem Zweitplatzierten Patricio O’Ward am meisten. O’Ward, der für das Arrow McLaren-Team an den Start geht, ist auch in der Gesamtwertung Ericsson dicht auf den Fersen. Nur 13 Punkte trennen die beiden vor dem nächsten Rennen in Detroit, das in diesem Jahr letztmalig auf der Belle Isle ausgetragen wird.

Auch Vorjahressieger Palou und der Australier Will Power liegen in unmittelbarer Schlagdistanz zum Führenden platziert. Den Ersten und den Vierten trennen derzeit gerade einmal 24 Punkte. Fast nichts, wenn man bedenkt, dass der Rennsieger in dieser Serie 50 statt wie in der Formel 1 nur 25 Punkte erhält. Für einen Sieg beim Saisonhöhepunkt, dem Indy 500, gibt es gar doppelte Punkte. Extrapunkte sieht das Reglement zudem für alle Fahrer vor, die einen Grand-Prix mindestens eine Runde anführen, wodurch der Rennsieger zusätzlich zu den 50 Punkten für den Sieg mindestens noch einen weiteren Punkt zugesprochen bekommt. Weitere Extrapunkte gibt es für den Pole-Sitter sowie für den Fahrer mit den meisten Führungsrunden.

Indy Car 2022 – Mehr Chancen für Frauen

Oder sollte man vielleicht besser sagen: Für den Fahrer oder die Fahrerin mit den meisten Führungsrunden? Denn anders als in der Formel 1 gibt es in der IndyCar-Serie auch Platz für schnelle Frauen. Unvergessen sind die Erfolge von Danica Patrick, die 2008 als erste und bisher einzige Frau ein Rennen gewann, zudem sieben Podestplatzierungen und drei Pole-Positionen herausfuhr.

In der Indy Car 2022 teilt sich die Kolumbianerin Tatiana Calderon ein Cockpit bei A.J. Foyt Enterprises mit J.R. Hildebrand, kommt in zwölf der insgesamt 17 Rennen zum Einsatz. Für die 29 Jahre alte ehemalige Formel 2-Fahrerin ist es die erste IndyCar-Saison. Deutlich mehr Erfahrung bringt da schon die zweite Frau in der aktuellen Meisterschaft mit. Simona de Silvestro, Rennfahrerin mit Schweizer und italienischem Pass, stand immerhin bei einem IndyCar-Grandprix schon auf dem Podium.

Allerdings wird die 33jährige in dieser Indy Car 2022 Saison nur in drei Rennen an den Start gehen. 2010 und 2011 fuhren vier Frauen zur selben Zeit in der Serie. Zum Vergleich: Seit Beginn der Formel 1 fuhren gab es insgesamt nur fünf weibliche Fahrer – die letzte, die Italienerin Giovanna Amati, starte bei einem Rennen im Jahr 1992. Und auch beim Thema Treibstoff geht die Serie neue Wege. Ab 2023 fährt man mit 100 Prozent erneuerbarem Sprit – eine Mischung aus Ethanol der zweiten Generation, das aus Zuckerrohrabfällen gewonnen wird sowie anderen Bio-Kraftstoffen. Ab 2024 soll dann – wie in der Formel 1 – zusätzlich ein Hybridantrieb zum Einsatz kommen.

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Indy Car 2022 – Ehemalige Formel 1 und Formel 2 Piloten im Cockpit!

Ein Indy Car erreicht auf den Geraden etwas höhere Topspeed-Werte als Formel 1-Autos (380 km/h). Allerdings sind Formel 1-Autos dafür in den Kurven wesentlich schneller, da IndyCars nicht nur auf typischen Rennkursen fahren, sondern eben auch Ovalrennen einen festen Platz im Kalender einnehmen (fünf in dieser Saison). Ein interessanter Zeitvergleich beider Autos war möglich, als 2019 beide Serien am selben Wochenende auf dem Circuit of the Americas bei Austin im Bundesstaat Texas ihre Rennen austrugen. Die Pole für das IndyCar-Rennen holte damals Will Power mit einer Rundenzeit von 1,46.017 Minuten. Valtteri Bottas benötigte für seine schnellste Qualifying-Runde im Mercedes 1,32.029 Minuten und damit rund 14 Sekunden weniger.

17 Teams und 36 Fahrer treten in der aktuellen Saison gegeneinander an. Nur 25 starten bei jedem der 17 Rennen. Auch europäischen Motorsportfans dürften dabei einige Namen im aktuellen Fahrerfeld bekannt vorkommen. Etwa Romain Grosjean, der bei seinem Feuerunfall in Bahrain 2020 sein letztes Formel 1-Rennen bestritt und in dieser Saison in der IndyCar-Series für das Team des ehemaligen IndyCar-Champions und Formel 1-Weltmeisters Mario Andretti antritt – mit bisher überschaubaren Resultaten. In den bisherigen sechs Saisonrennen steht eine Podestplatzierung für den Franzosen zu Buche – ein zweiter Platz beim Rennen in Long Beach.

Auch Callum Ilott, der für Juncos Hollinger Racing an den Start geht, dürfte gerade deutschen Motorsportfans ein Begriff sein. 2020 unterlag der Brite in der Formel 2-Weltmeisterschaft nur knapp dem heutigen Haas-Piloten Mick Schumacher. Ilot bestritt im vergangenen Jahr bereits die letzten drei Saisonrennen für sein Team und konnte sich für 2022 ein Cockpit für alle Saisonläufe sichern. Seine bisher beste Platzierung in diesem Jahr war ein 8. Platz beim Regenrennen von Indianapolis, das – zwei Wochen vor dem Indy 500 auf dem Ovalkurs – auf der Strecke ausgetragen wurde, auf der zwischen 2000 und 2007 auch die Formel 1 fuhr.

Die IndyCar-Serie ist auch traditionell das Duell zweier Motorenhersteller. Über viele Jahre dominierte Chevrolet die Serie, gewann seit der Einführung der V6-Getriebe 2012 sechs Meisterschaften hintereinander, nur um in den vergangenen vier Jahren jeweils den Kürzeren gegen Konkurrent Honda zu ziehen.

Indy Car 2022 – Junge Piloten drängen in die Formel 1

In diesem Jahr liefern sich beide Hersteller bisher einen packenden Zweikampf. Nur knapp hat Chevrolet nach dem Indy 500-Rennen die Nase vorn. Im Juli kehrt die Serie ein weiteres Mal, dann für ein drittes Rennen, nach Indianapolis zurück. Auch auf dem Straßenkurs in Nashville, der in der vergangenen Saison zum ersten Mal überhaupt im Kalender stand, wird in diesem Jahr wieder gefahren. Daneben gastiert die Serie allerdings auch auf klassischen, historischen Rennstrecken wie auf dem Portland International Raceway in Oregon oder der Strecke in Laguna Seca in Monterey, Kalifornien, wo in diesem Jahr das Saisonfinale ausgetragen wird.

Neben Formel 1-Fahrern, die in die Indy-Car-Serie wechselten, wird aber gerade mit Blick auf das Ziel der Formel 1, die Rennserie attraktiver für ein amerikanisches Publikum zu machen, derzeit auch der umgekehrte Weg immer wieder diskutiert. Andretti, einer der großen Namen des IndyCar-Sports will bald mit einem eigenen Team in der Formel 1 antreten – trotz des breiten Widerstands vieler aktueller Teams, die befürchten, dadurch weniger Geld vom großen Kuchen abzubekommen.

Und auch zwei Fahrernamen werden immer wieder als mögliche Formel1-Piloten gehandelt. Der ebenfalls für Andretti fahrende 22jährige Colton Herta gilt als absolutes Ausnahmetalent und einer der aussichtsreichsten US-Fahrer der vergangenen 30 Jahre. Er ist der jüngste IndyCar-Renngewinner sowie der jüngste Pole-Sitter in der Geschichte der Rennserie.

Seine zweite Saison schloss er bereits auf Rang 3 der Gesamtwertung ab und auch in diesem Jahr steht bereits ein Sieg zu Buche. Zudem ist Herta seit dieser Saison Entwicklungsfahrer für das McLaren-Formel 1-Team. Der zweite Pilot, der sich Chancen auf ein Formel1-Cockpit ausrechnet, ist der Mexikaner Pate O’Ward, der derzeit auf dem 2. Platz der Meisterschaft liegt. Allerdings hat seine Vertragsverlängerung bei Arrow McLaren bis 2025 Gerüchten den Wind aus den Segeln genommen, der 23jährige könne nach dieser Saison den bisher glücklosen Daniel Riccardo beim McLaren Formel1-Team ersetzen.

Und auch O’Ward ist sich der Schwierigkeit eines späten Wechsels in die Formel 1 bewusst. “Ich habe noch maximal zwei Jahre, um es in die Formel 1 zu schaffen”, gibt sich der ehemalige Red-Bull-Junior keinen Illusionen hin.

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Viktor Jove

Experte für Nascar

Als Deutsch-Spanier ist Victor bereits in jungen Jahren mit dem Motorsport sowie Fußball konfrontiert worden. Egal, ob Spiele der spanischen Liga oder die Runden am Spielberg- bzw. Salzburgring in Österreich, bestimmt hat er schon jede Sportart mitverfolgt. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als SEO-Experte ist der Wahl-Österreicher bei uns Ersteller von neuen Texten, wenn es um Fußball oder Formel 1 geht. Wir freuen uns sehr, dass Victor bei uns seine Leidenschaft ausüben kann und gleichzeitig unsere Leser mit neuem Stoff versorgt.

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