Seit dem 1. Dezember 2021 fungiert Wettbonus.net als offizieller Partner des Greifswalder FC. Grund genug für uns, den Verein aus dem Nordosten Deutschlands und Mecklenburg-Vorpommern genauer zu betrachten. Wir beginnen unsere Vorstellung über den am 1. Juli 2015 neugegründeten Klub mit einem Streifzug durch die weitaus längere Vereinsgeschichte, blicken aber natürlich auch auf das Vereinsleben in der Gegenwart und das aktuelle Abschneiden der ersten Mannschaft, die als Aushängeschild eine gute Rolle in der NOFV-Oberliga Nord spielt.
Die Geschichte des Greifswalder FC
Der Greifswalder FC in seiner heutigen Form ist zum 1. Juli 2015 aus einer Fusion entstanden. Die Mitglieder des FC Pommern Greifswald, der in der Folge aufgelöst wurde, traten dem Greifswalder SV 04 bei, der gleichzeitig in Greifswalder FC umbenannt wurde. Der Greifswalder SV 04 entstand zum 1. Januar 2004 aus einem Zusammenschluss mehrerer Vereine – dem SV Grün-Schwarz Greifswald, dem ESV/Empor Greifswald und dem Greifswalder SV 98, die es jeder für sich nicht geschafft haben, die mit dem insolvenzbedingten Aus des Greifswalder SC e.V. im Sommer 2003 entstandene Lücke zu schließen.
Nach der Wiedervereinigung und der Stilllegung des Kernkraftwerkes “Bruno Leuschner“, das zuvor als Trägerbetrieb fungiert hat, war der alte Greifswalder SC wiederbelebt worden. Diesen Namen trug der Verein bereits früher. Ab 1911 zunächst nur als Fußballabteilung im Greifswalder Turnerbund von 1860 geführt, wurde 1923 der VfB Greifswald als eigenständiger Fußballverein gegründet, der sich Anfang 1926 mit dem SV Greif Greifswald zum Greifswalder SC von 1912 e.V. zusammenschloss.
20 Jahre später indes verfügten die Siegermächte nach dem zweiten Weltkrieg eine Auflösung aller bürgerlichen Fußballvereine, wovon auch der Greifswalder S betroffen war. Nur wenig später freilich wurde die Sportgemeinschaft Greifswald (SG Greifswald) ins Leben gerufen, die zunächst nach einer weiteren politischen Vorgabe anno 1950 in die Betriebssportgemeinschaft (BSG) Einheit Greifswald unter Verwaltung der Stadt Greifswald umgewandelt wurde. Als die Stadt die BSG nicht mehr im nötigen Umfang unterstützen konnte, begann unter neuer Trägerschaft die Zeit der BSG KernKraftwerk Nord Greifswald und danach der BSG KernKraftwerk „Bruno Leuschner“ Greifswald, die bis zur Wende fast durchgehend in der zweitklassigen DDR-Liga spielte.
Der Greifswalder FC als moderner Verein
Der heutige Greifswalder FC ist klar die Nummer eins in der Stadt mit ihren knapp 60.000 Einwohnern. Mit zwei Herrenmannschaften, zwei Frauenteams und einer Traditionsmannschaft ist der Verein im Erwachsenenfußball stark vertreten.
Großen Stellenwert genießt im Verein überdies die Nachwuchsarbeit. Alle Jugend-Teams sind hochklassig unterwegs und messen sich regelmäßig mit anderen, namhaften Vereinen aus der erweiterten Region wie allen voran dem FC Hansa Rostock. Die Jugendarbeit, die selbstverständlich auch Mädchen-Fußball einschließt, beginnt dabei schon bei den Allerkleinsten in der U7 und geht ohne Lücken bis zur U19, aus der die erste Mannschaft hofft, regelmäßig vielversprechenden Nachwuchs ziehen zu können.
Neben dieser Basisarbeit fällt der Greifswalder FC als sehr moderner Verein auf, der nicht nur auch eine eSport-Abteilung unterhält, sondern auch mit einem eigenen Podcast am Start ist und in Sozialen Medien sehr präsent ist. Sowohl auf Facebook und Instagram als auch via Twitter lässt sich so stets verfolgen, was sich in und um den Verein herum tut. Und wer Gefallen daran findet, hat die Möglichkeit, sich im gut ausstaffierten Fanshop mit verschiedensten Devotionalien vom Trikot der ersten Mannschaft über Aufnäher und Wimpel bis zum eigenen GFC-Kaffee einzudecken.
Der Greifswalder FC in der Saison 2021/22
2015/16 in der Verbandsliga gestartet und nach zunächst zwei zweiten Tabellenplätzen im dritten Anlauf aufgestiegen, spielt der Greifswalder FC 2021/22 im dritten Jahr in Folge in der NOFV-Oberliga-Nord. 2018/19 gelang dabei auf Anhieb Platz drei, ehe die beiden folgenden Spielzeiten jeweils aufgrund von Corona nicht zu Ende gespielt werden konnten und mit nach Anwendung einer Quotientenregel jeweils auf dem zweiten Platz beendet wurden.
Die Ambitionen wurden nicht nur mit den jüngsten Platzierungen deutlich, sondern waren auch daran zu erkennen, dass der Verein im Frühjahr 2021 die Meldung für die Regionalliga abgab, die letztlich aber hinter dem SV Tasmania Berlin aber knapp verpasst wurde. 2021/22 soll im Zuge einer weiteren Professionalisierung inklusive Ausgliederung des Spielbetriebes der ersten Mannschaft in eine Kapitalgesellschaft ein neuer Anlauf gestartet werden.
In der Liga auf Tuchfühlung zur Spitze
Mit den profi-erfahrenen Neuzugängen Ronny Garbuschewski und Robert Müller unterstrich der GFC sein Vorhaben, das allerdings bislang nicht ganz wie erhofft verlaufen ist. Trotz eines im Oktober vollzogenen Trainerwechsels vom erst im Sommer gekommenen Martin Schröder zu Roland Kroos, dem Vater von Toni und Felix Kroos, der bereits von 2017 bis zum Ende der Saison 2020/21 verantwortlich war, steht zu Beginn der coronabedingt vorgezogen eingeläuteten Winterpause nur der sechste Tabellenplatz zu Buche. Ein genauerer Blick allerdings zeigt auch, dass die SpVg Blau-Weiß 90 Berlin als Spitzenreiter lediglich vier Punkte mehr auf dem Konto hat, sodass nach gerade einmal 13 von 36 absolvierten Saisonspielen noch alles möglich ist – wobei natürlich abzuwarten bleibt, ob die Saison planmäßig zu Ende gespielt werden kann oder wieder eine Quotientenregel Anwendung findet.
An der Pokal-Sensation geschnuppert
Die Saison 2021/22 hielt unterdessen auch das größte Highlight in der noch jungen Geschichte des Greifswalder FC parat. Nachdem der Mecklenburg-Vorpommern-Pokal 2020/21 abgebrochen werden muss, entschied der Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern, dass die im Ligensystem bestplatzierte Mannschaft am DFB Pokal teilnehmen soll. Weil Hansa Rostock als Zweitliga-Aufsteiger automatisch qualifiziert war und Tasmania Berlin nicht zum Landes verband Mecklenburg-Vorpommern gehört, rückte der GFC nach und fieberte dementsprechend gespannt der Auslosung der ersten Runde entgegen.
Ein Traumlos wie Bayern München oder Borussia Dortmund ergab diese zwar nicht, doch immerhin das Duell mit einem Bundesligisten. Am 7. August 2021 waren 4.337 Zuschauer im Volksstadion Greifswald Zeuge des Duells mit dem FC Augsburg, das die Gastgeber furios begonnen und schon in der zweiten Minute durch Lukas Knechtel in Führung gingen.
Augsburg allerdings schlug vor der Pause mit dem Ausgleich durch Frederik Winther (41.) zurück und drehte die Partie mit Toren von Florian Niederlechner (52.) und Fredrik Jensen (68.). Greifswald allerdings gab nicht auf und kam kurz nach dem dritten Gegentreffer zum 2:3-Anschlusstor durch Velimir Jovanovic. Elf Minuten lang schnupperte der GFC dann wieder an einer Überraschung, ehe Ex-Nationalspieler André Hahn (80.) mit dem 2:4 die Hoffnungen des Underdogs zerplatzen ließ. Wirklich Grund zur Enttäuschung gab es nach einer beachtlichen Leistung aber nicht.
Johannes Ketterl
Experte für Fußball
Geboren 1983 in der Oberpfalz und dort von kurzen Ausnahmen bis heute wohnhaft. Dennoch und trotz deutlich mehr Tiefen als Höhen von klein auf Fan des 1. FC Köln. Studium an der Universität Regensburg und an der FH Schmalkalden, seit 2010 als freiberuflicher Autor mit Schwerpunkt Fußball tätig. Als lizenzierter Fußball-Trainer im Nachwuchsbereich aktiv und mit einem gewissen Faible für die italienische Serie A. Ewige Helden: Maurice Banach und Dennis Bergkamp.
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