Mit der Southeast Division schließen wir unsere Vorschau für die Eastern Conference ab. Doch bevor wir uns den Teams etwas genauer widmen, müssen wir eine aktuelle Nachricht bezüglich der Central Division nachreichen.
So wurde der bereits seit einigen Tagen diskutierte Trade zwischen den Milwaukee Bucks und den Chicago Bulls durchgeführt. Michael Carter-Williams verlässt die Bucks und unterstützt die Chicago Bulls von der Bank. Im Gegenzug soll Tony Snell, die durch die Verletzung von Khris Middleton entstandene Lücke füllen und den Bucks eine weitere Option auf der Flügelposition geben.
Direkte Auswirkungen auf die Positionierungen der Teams sind allerdings nicht zu erwarten.
Kommen wir nun aber zur Southeast Division. Im vergangenen Jahr war wohl keine Division so ausgeglichen wie diese. Gleich drei Mannschaften beendeten die Saison mit identischer Bilanz. Einzig die Wizards und Magic fielen etwas ab, doch dies soll sich in der kommenden Saison ändern. Schauen wir uns die Mannschaften etwas genauer an.
Teams (Bilanz letzte Saison):
- Miami Heat (48-34)
- Atlanta Hawks (48-34)
- Charlotte Hornets (48-34)
- Washington Wizards (41-41)
- Orlando Magic (35-47)
Orlando Magic
Die Entwicklung der Orlando Magic geht weiter und im vierten Jahr in Folge wurde die Siegesanzahl im Vergleich zur vorherigen Saison erhöht. Ganze 10 Siege mehr konnte Orlando verbuchen und sich dabei über die tolle Entwicklung ihrer jungen Spieler freuen. Zwar gab es phasenweise Experimente die nicht von allen Orlando-Fans begrüßt worden, doch am Ende war ein Fortschritt zu erkennen.
Trotz dieses Fortschritts entschied sich das Management den Kader weiter umzubauen und hinterließ hier einige Fragen. So waren die Magic mit Nikola Vucevic und Aaron Gordon durchaus ordentlich auf den Positionen 4 und 5 aufgestellt, trotzdem sicherte man sich zwei neue Big-Men mit Starter-Potenzial, Serge Ibaka und Bismack Biyombo. Entsprechend stark scheint die Rotation hier nun zu sein, auch wenn fraglich bleibt, ob gewisse Konstellationen funktionieren. Doch damit nicht genug. Mit Jeff Green wurde ein weiterer recht großer Spieler geholt, durch die die Option Aaron Gordon auf der Position 3 spielen zu lassen geringer erscheint. Mit Jodie Meeks, DJ Augustin und CJ Wilcox wurden weitere Spieler geholt, die das bis dato junge Team der Magic definitiv an Erfahrung bereichern.
Doch natürlich mussten auch einige Spieler das Team verlassen. Namhaftester Abgang sicherlich Victor Oladipo, der im Trade für Serge Ibaka gehen musste. Ersan Ilyasova musste ebenfalls gehen, genau wie Brandon Jennings, Shabazz Napier, Andrew Nicholson und Dewayne Dedmon. Letztlich scheint das Team also etwas erfahrener geworden zu sein und vor allem in der Tiefe etwas besser aufgestellt.
Eine weitere einschneidende Veränderung war die Verpflichtung eines neuen Trainers. Frank Vogel, der jahrelang erfolgreich für die Indiana Pacers arbeitete, übernimmt das Kommando und mit seinen Ideen, und Ibaka und Biyombo unter dem Korb, kann man sich darauf einstellen, dass sich die Defensive der Magic verbessern sollte.
Insgesamt bleiben aber einige Zweifel und das Team wird sich erst beweisen müssen. Den ganz großen Erfolg konnte nämlich bisher keiner feiern und auch ein Spieler wie Jeff Green konnte sein großes Potenzial bisher nie wirklich in Erfolg ummünzen. Trotzdem hat Orlando mit Payton, Fournier, Vucevic, Hezonja und Gordon weiterhin einige sehr starke junge Spieler im Kader und Coach Vogel muss diese nun zu einer Einheit formen, um sich in den kommenden Jahren weiter zu entwickeln.
Die Starting Five wird aller Voraussicht wie folgt aussehen:
- Elfrid Payton
- Evan Fournier
- Jeff Green
- Serge Ibaka
- Nikola Vucevic
Ein Auszug der Bank:
CJ Watson, Jodie Meeks, Mario Hezonja, Aaron Gordon, Bismack Biyombo, DJ Augustin, CJ Wilcox
Coach: Frank Vogel
Washington Wizards
Die Washington Wizards gehörten in der letzten Saison sicher zu den größten Enttäuschungen. Nachdem sie im Vergleich zur Vorsaison eigentlich nur einen älter werdenden Paul Pierce abgaben, kamen sie überhaupt nicht in Fahrt, verpassten die Playoffs und enttäuschten.
Doch leider tat sich auch in dieser Off-Season wenig Positives und man verlor das Tauziehen um Kevin Durant. Zeitgleich hatte die Mannschaft mit Jared Dudley, Nene, JJ Hickson, Ramon Sessions, Garrett Temple, Alan Anderson und Drew Gooden einige solide Abgänge zu verkraften. Im Gegenzug kamen mit Trey Burke, Ian Mahinmi, Jason Smith, Andrew Nicholson und einigen ungedrafteten Rookies zwar auch der eine oder andere fähige Spieler nach Washington, doch insgesamt schien die Mannschaft etwas geschwächt zu werden.
Auch an der Seitenlinie nahm das Management eine Veränderung vor. Randy Wittman musste die Mannschaft verlassen und wurde durch Ex-Thunder-Headcoach Scott Brooks ersetzt.
Ob und was dieser aus der Mannschaft rausholen kann, bleibt abzuwarten. Die Starting Five lässt sich mit Wall und Beal durchaus sehen. Nicht zu vergessen ist sicher auch Markieff Morris, der im Laufe des letzten Jahres zu den Wizards stieß und die Mannschaft verstärkte. Doch schaut man sich die Bank an wird schnell klar, dass die Tiefe ein Problem werden könnte. Bedenkt man dann noch, dass vor allem Beal in den letzten beiden Jahren immer mindestens 19 Spiele verpasste, wird noch klarer, warum die Bank zum Problem werden könnte.
In einer Off-Season in dem vor allem im Osten, viele Teams einen Schritt nach vorne machten, gehören die Wizards nicht zu den Gewinnern und so steht ihnen eine schwere Saison bevor, bei der ein Playoff-Einzug als großer Erfolg gewertet werden muss.
Mögliche Starting Five:
- John Wall
- Bradley Beal
- Otto Porter
- Markieff Morris
- Marcin Gortat
Der beste Teil der durchwachsenen Bank:
Trey Burke, Jarell Eddie, Kelly Oubre, Andrew Nicholson, Ian Mahinmi, Jason Smith, Marcus Thornton
Coach: Scott Brooks
Charlotte Hornets
Zusammen mit den Miami Heat, Atlanta Hawks und Boston Celtics schlossen die Charlotte Hornets die letzte Saison mit 48 Siegen und 34 Niederlagen ab. Leider sprach der Vergleich aber gegen Charlotte und so landeten sie schlussendlich auf Rang 6, während man sich in Miami über Platz 3 freuen konnte. Auch in den Playoffs zogen sie den Kürzeren, brachten aber die Heat in der ersten Runde mit sieben Spiele gehörig ins Schwitzen.
Die Mannschaft machte einen kompakten Eindruck und konnte sogar die erneute Verletzung von Michael Kidd-Gilchrist wegstecken. Dieser zog sich die gleiche Schulter-Verletzung wie in der Vorsaison zu und kam auf nur sieben Spiele. Immerhin kehrt er in diesem Jahr zurück und natürlich haben alle große Hoffnungen in den ersten 23-jährigen Forward.
Als Rückkehrer wird er also eine Verstärkung sein und soll zusammen mit den Neuzugängen Roy Hibbert, Marco Belinelli, Ramon Sessions und Brian Roberts dafür sorgen, dass der Erfolg des Vorjahres wiederholt werden kann.
Die Verantwortung auf den Schultern der Neuzugänge ist jedoch relativ groß, bedenkt man, dass mit Al Jefferson, Jeremy Lin und Courtney Lee drei wichtige Spieler die Mannschaft verließen. Vor allem Jefferson hatte lange eine wichtige Rolle und auch Jeremy Lin zeigte seine vielleicht konstanteste Saison in der Liga.
Im Vergleich zu vielen anderen Mannschaften schenkten sie ihrem Coach gerechterweise ein weiteres Jahr das Vertrauen und natürlich wollen sie auch erneut den Einzug in die Playoffs feiern. Einfach wird es in Anbetracht der vielen Abgänge aber nicht, doch bereits im letzten Jahr wurden die Hornets unterschätzt und belehrten uns eines Besseren.
Mögliche Starting Five:
- Kemba Walker
- Nicolas Batum
- Michael Kidd-Gilchrist
- Marvin Williams
- Cody Zeller
Die Bank:
Ramon Sessions, Jeremy Lamb, Marco Belinelli, Frank Kaminsky, Roy Hibbert, Spencer Hawes, Brian Roberts
Coach: Steve Clifford
Atlanta Hawks
Nach der überragenden Saison 2014-15 konnten die Hawks den hohen Erwartungen im letzten Jahr nicht ganz standhalten und beendeten die regulären Saison „nur“ auf Platz 4. Die Mannschaft war natürlich trotzdem zufrieden und das Erreichen der zweiten Playoff-Runde war ein weiterer Schritt. Leider traf man hier jedoch erneut auf die Cleveland Cavaliers, die die Serie erneut mit 4-0 gewinnen konnten.
Anschließend tat sich etwas in Atlanta und das Team wurde umgebaut. Mit Al Horford und Jeff Teague verließen zwei absolute Eckpfeiler das Team, die große Lücken hinterließen. Doch der Erfolg der letzten Jahre und die gute Arbeit lockten einen großen Free-Agent zurück in seine Heimatstadt. Dwight Howard entschied sich für die Hawks und soll die Rolle von Al Horford übernehmen. Gleichzeitig wurde Jarrett Jack verpflichtet, der jedoch nicht direkt in die Rolle von Jeff Teague schlüpfen wird. Diese wurde nämlich dem jungen Deutschen Dennis Schröder zugesprochen, der vor allem in der letzten Saison immer wieder auf sich aufmerksam machte und sich so den Platz als Starter verdiente. Sicher fehlt Schröder noch ein wenig um mit den besten Guards der Liga mitzuhalten, doch immer wieder machte er es seinen Gegenspielern schwer und bekam sogar in den Playoffs den Ball, wenn es wichtig wurde.
Zusammen mit Howard rundet er also eine Starting Five ab, die mit Korver, Bazemore und Millsap durchaus einiges zu bieten hat. Auch Tiago Splitter soll die Mannschaft ab Mitte November wieder verstärken, nachdem er in der letzten Saison knapp 50 Spiele verpasste. Ex-Bayern-Spieler Malcolm Delaney wird die Hawks auf der Flügelposition vertiefen und versuchen seine Europa-Erfahrung auf dem Parkett zu zeigen.
In der Pre-Season machten die Hawks und vor allem Howard bereits einen ordentlichen Eindruck. Der Center scheint sich noch etwas an Muskelmasse antrainiert zu haben, spielte gut und scheint auch von Budenholzers System zu profitieren.
Auch wenn sich die Mannschaft also etwas veränderte, können die Atlanta-Fans zuversichtlich in die kommende Saison gehen. Die alten Leistungsträger bekamen mit neuen vielversprechenden Verpflichtungen die erhoffte Unterstützung, die zweite Fünf blieb im Kern zusammen und wurde mit Jarrett Jack qualitativ vertieft und mit Dennis Schröder auf der 1, wird sich auch das Spiel der Mannschaft ein wenig verändern.
Die Playoffs sind Pflicht, doch die Hawks sind sicher hungrig auf mehr.
Mögliche Starting Five:
- Dennis Schröder
- Kyle Korver
- Kent Bazemore
- Paul Millsap
- Dwight Howard
Die Bank:
Jarrett Jack, Thabo Sefolosha, Mike Scott, Mike Muscala, Tiago Splitter, Kris Humphries, Tim Hardaway Jr, Ryan Kelly, Malcolm Delaney
Coach: Mike Budenholzer
Miami Heat
In der letzten Saison landete Miami dank des besseren Vergleichs mit den Konkurrenten auf Platz 3 und zog in die zweite Runde der Playoffs ein, wo sie in sieben Spielen an den Toronto Raptors scheiterten.
Man könnte also von einer erfolgreichen Saison sprechen, vor allem da Chris Bosh erneut mitten in der Saison ausfiel, da wieder Blutgerinnsel in seiner Lunge auftraten.
Doch die Entwicklung in der Off-Season ließ das Resümee letztlich etwas anders ausfallen und der Ausblick auf die kommende Saison ist leider nicht mehr so positiv.
Zunächst verließ Dwyane Wade die Mannschaft, nachdem Pat Riley ihm nicht genug Geld anbot. Auch Joe Johnson, der eine tolle Saison spielte verließ das Team und Luol Deng kehrte den Heat ebenfalls den Rücken. Amare Stoudemire reihte sich außerdem in die Liste der Abgänge an und das Drama um Bosh nahm ebenfalls kein Ende.
So freute sich Bosh auf seine Rückkehr in dieser Saison, doch erneut gab es Probleme und die Ärzte untersagten ihm, aufs Feld zurück zu kehren. Daraufhin entwickelte sich eine Art Schlammschlacht, aus der aber niemand wirklich schlau wurde. Bosh kündigte an trotzdem spielen zu wollen, was Miami untersagte. Daraufhin wollte er einen Wechsel forcieren, doch auch hier stellten sie die Heat quer. Zwischendurch wurde dann bekannt, dass Bosh und Riley wohl nie wirklich gesprochen hatten und die letzte Meldung, die durch die Medien ging war, dass die Heat Bosh erst gegen Ende der Saison freigeben würden, dass dieser auf keinen Fall mehr in den Playoffs für eine andere Mannschaft spielen kann. Anschließend hieß es, dass die NBA den Fall untersucht, doch bisher war keine abschließende Aussage zu diesem Fall möglich. So hofft Bosh beispielsweise noch spielen zu können, ließ aber selbst verlauten, dass er nicht wirklich weiß, wie es weitergehen soll.
Miami verlor also nicht nur einige wichtige Spieler, sondern auch Pat Rileys Vorgehensweise gegenüber Wade und Bosh wurde in Frage gestellt. Immerhin konnte er Hassan Whiteside halten und den Vertrag mit Tyler Johnson verlängern. Als Neuzugänge präsentierte er einige mittelmäßige Rollenspieler, von denen Dion Waiters und Derrick Williams wohl noch die Bekanntesten sind. James Johnson, Luke Babbitt, Willie Reed und Wayne Ellington ergänzen die Liste und bilden letztlich eine deutliche schwächere Truppe als im letzten Jahr.
So verloren die Heat drei ihrer Starting Five Spieler, darunter zwei Legenden und müssen sich nun erstmal neu orientieren. Die Playoffs sind das Ziel, aber bei den vielen verbesserten Teams in der Eastern Conference wird dies sicher nicht leicht.
Die Mannschaft gestaltet sich letztlich wie folgt:
Mögliche Starting Five:
- Goran Dragic
- Tyler Johnson
- Justise Winslow
- Derrick Williams
- Hassan Whiteside
Ein Auszug der Bank:
Josh Richardson, Dion Waiters, James Johnson, Udonis Haslem, Wayne Ellington, Josh McRoberts, Luke Babbitt, Willie Reed, Beno Udrih
Coach: Eric Spoelstra
Prognose
Da die Sixers und Nets in der Atlantic Division vertreten sind und vermutlich die letzten Plätze unter sich ausmachen, ist die Southeast Division wohl nicht die schwächste Division in der Eastern Conference. Doch insgesamt gesehen, konnten sich die Mannschaften nicht wirklich verbesserten.
Die besten Chancen haben noch die Hawks, die sie ihre All-Star Abgänge Horford und Teague, mit Howard ansatzweise gleichwertig ersetzen konnten. Natürlich stand auch Howard in der Kritik, aber die Auftritte in der Pre-Season geben Grund zur Hoffnung.
Danach werden wohl die Hornets den 2. Platz beanspruchen, da sowohl Miami, als auch Orlando oder Washington entweder schlechter wurden oder noch nicht die Klasse besitzen um ins Playoff-Mittelfeld vorzustoßen.
Doch auch wenn den Hornets die Playoffs nach den Abgängen nicht sicher haben, sollte es für Platz 2 in dieser Division reichen.
Miami, Washington und die Magic werden die Plätze 3-5 unter sich ausmachen. Washington und Miami wurden im Vergleich zum letzten Jahr etwas schlechter, doch Orlando ist jung und wird sich mit neuem Team und Trainer auch erst einmal finden müssen.
Am Ende denke ich, dass die Wizards sofern sie fit bleiben, noch die besten Chancen haben. Miami wird mit Whiteside und Dragic alles versuchen, doch derzeit sehe ich sich hinter den Wizards. Orlando muss sich zunächst weiter beweisen, hat aber wohl die besten Chancen um eine Überraschung zu landen.
- Atlanta Hawks
- Charlotte Hornets
- Washington Wizards
- Miami Heat
- Orlando Magic
Benjamin Hoffmann
Experte für Fußball
Als Globetrotter fühlt sich Benjamin auf der ganzen Welt zu Hause. Deutschland, England, Italien und Australien sind nur einige seiner Zwischenstopps. Mittlerweile hat Benjamin sich auf Malta etabliert und ist somit am Puls des europäischen Marktes für Sportwetten. Seit 4 Jahren fühlt er sich hier schon zu Hause und kennt sich in der Branche bestens aus. Seine Hauptaufgaben als Redakteur für Wettbonus.net sind die Bereitstellung und Veröffentlichung von neuen Texten, das Erstellen frischer und dynamischer Designs und außerdem übernimmt er die Social-Media-Kanäle, wie Facebook und Instagram. In seiner Freizeit ist er meistens auf dem Wasser anzufinden oder er erkundet die Insel mit seiner Kamera.