Ca. einen Monat nach dem Start der NBA-Saison kommt es zum Rematch der Western Conference Finals des letzten Jahres. Wer die Serie noch vor Augen hat, kann sich sicherlich gut daran erinnern, dass die Rockets mit 3-2 führten und dann eine Verletzung von Chris Paul in Kauf nehmen mussten. Zudem warfen sie im entscheidenden Spiel während einer Phase 0-27 Dreier und gaben somit die große Chance auf die Finals und den Titel aus der Hand. Die Warriors nutzten bekanntermaßen die Gunst der Stunde, drehten den Rückstand um und holten sich den zweiten Meistertitel in Folge.
Tipp: Golden State Warriors
Emotional geladen ist dieses Spiel also mit Sicherheit, doch derzeit haben beide Mannschaften mehr mit sich selbst zu kämpfen, als dass wirklich eine große Konzentration oder auch Vorfreude auf dieses Spiel herrscht. Die Warriors müssen derzeit auf Steph Curry verzichten und haben interne Probleme. Houston lieferte einen totalen Fehlstart und muss sich derzeit darüber Gedanken machen, wie man mit Carmelo Anthony umgeht. Da sie zudem ohne Form sind und zu Hause erst eins von fünf Spielen gewinnen konnten, liegen die Vorteile bei den Warriors, die trotz der Probleme als Sieger vom Feld gehen sollten. Daher sollte auch der Tipp auf die Gäste gehen.
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NBA – Houston Rockets (6-7) – Golden State Warriors (12-3)
Die Situation der Houston Rockets ist alles anderes als angenehm. Nachdem sie fünf der ersten sechs Spiele verloren und danach, trotz drei Siegen in Folge, erneut zwei Spiele verloren, war der Fehlstart perfekt. Immerhin, so könnte man versuchen das Positive zu sehen, gewannen sie ihre letzten beiden Spiele wieder, sodass man fünf der letzten sieben Spiele gewinnen konnte. Doch es gibt jede Menge Baustellen und selbstbewusst treten die Rockets derzeit sicherlich nicht auf.
Thema Nummer 1 ist derzeit einmal mehr Carmelo Anthony. Der 34-jährige sollte Harden und Paul entlasten, wurde aber in den ersten zehn Spielen selbst zur Belastung. Er traf nur 40,5% seiner Würfe, 32,8% Dreier und kam in 29,4 Minuten pro Spiel gerade mal auf 13,4 Punkte pro Spiel. Die letzten drei Spiele verpasste er, offiziell aufgrund von Krankheit, doch die Gerüchte vermehren sich, dass die Rockets Melo loswerden wollen. Coach D’Antoni antwortete auf die Frage ob oder wann Melo zurückkehren wird mit den Worten: „Sie müssen Daryl fragen.“ (Daryl Morey ist der GM der Rockets)
Über die Melo-Personalie ist das letzte Wort also noch nicht gesprochen, doch es ist auch nicht das einzige Problem der Rockets. Paul (41,9%), Harden (42%), Gordon (32%) oder Green (36,4%) werfen allesamt unterirdisch schlecht und sind mindestens genauso in die Pflicht zu nehmen wie Anthony. Außerdem beherrschten die großen Defensiv-Probleme die Schlagzeilen in den ersten Spielen die Rockets, doch nachdem Defensiv-Guru Jeff Bzdelik zurückkehrte, lassen sich bereits Fortschritte erkennen. Auch die Achtungserfolge gegen die Nuggets und Pacers, in den letzten beiden Spielen, lesen sich gut und lassen erahnen, dass es für Houston langsam aber sicher wieder aufwärts geht.
Aufwärts ging es in den letzten Jahren auch stetig für die Warriors und die vielen Erfolge überschatteten immer wieder teaminterne Probleme, die es Berichten zu Folge gab. Coach Steve Kerr wusste die Probleme immer wieder runter zu spielen, verwies er auf die Probleme, die beispielsweise im super erfolgreichen Bulls-Kader zu finden waren. Auch das Kobe & Shaq-Superteam Anfang 2000 harmonierte absolut nicht so, wie man es sich gewünscht hätte, brachte jedoch Erfolg.
Den Warriors muss zu Gute gehalten werden, dass die Stimmung im Team grundsätzlich positiv ist, da viele der Spieler enge Freundschaften pflegen. Doch im vorletzten Spiel kam es zur bisher wohl kritischsten Situation der Warriors-Dynastie. Im Spiel gegen die Clippers, welches sie in der Overtime verloren, kam es zwischen Draymond Green und Kevin Durant zum Ende der regulären Spielzeit zu einem Streit, als Green den Ball nicht zu Durant passte und den Ball verlor. Es ging in die Verlängerung und die Warriors verloren das Spiel.
Nach der Partie argumentierten Durant und Green in der Kabine weiter, mit der Folge, dass Green so harte Worte wählte, dass er für das nächste Spiel gegen die Hawks vom Team gesperrt wurde. Dazu gab es eine saftige Geldstrafe. Begründet wurde Beides durch schädliches Verhalten gegenüber der Warriors-Organisation. Durant erklärte zwar, dass er sich sicher sei, dass er und Green die Situation ausräumen würden, trotzdem bleibt ein fader Nachgeschmack, der den Warriors nachhaltig schaden könnte, vor allem in Hinsicht auf Durants Free Agency im kommenden Sommer.
Zwischen all den Diskussionen ging unter, dass Steph Currys Leistenverletzung wohl etwas schlimmer ist. Er wird noch mindestens eine Woche fehlen, reiste aber mit der Mannschaft nach Houston, aufgrund der angespannten Situation. Ansonsten fehlt außer ihm und natürlich Cousins niemand. Die Rockets-Verletztenliste ist länger. Knight und Nene fehlen sicher und auch Melo wird wohl nicht spielen. Fraglich sind außerdem Clark und Green.
Player to watch: Kevin Durant
Es bleibt sicher interessant zu beobachten wie sich das Drama um Durant und seinen eigentlich guten Kumpel, Draymond Green, entwickeln wird. Allerdings sollten sich diese Probleme nicht auf die Leistungen auf dem Feld übertragen. Durant kennt dies außerdem schon, da es auch um ihn und Westbrook immer wieder Gerüchte um ein angespanntes Verhältnis gab. Trotz allem bleibt Durant der gefährlichste Spieler der Warriors, auch weil Steph Curry verletzt fehlt. Dementsprechend kann man davon ausgehen, dass er seinen Schnitt mit 27 Punkten erreichen wird.
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Benjamin Hoffmann
Experte für Fußball
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