Das erste Spiel zwischen den Golden State Warriors und den San Antonio Spurs in nur einigen Worten zusammenfassen ist nicht einfach, hatte die Eröffnung der Western Conference-Finals so ziemlich alles zu bieten, was man sich wünschen kann. Am Ende gingen die Warriors als Sieger vom Feld und drehten dabei ein Spiel, in dem sie bereits mit 25 Punkten zurücklagen. Die Spurs verschenkten eine riesengroße Führung und mussten nach dem Spiel nicht nur die bittere Niederlage verkraften. Kawhi Leonard, der nach seiner Pause in Spiel 6 wieder mit dabei war, verletzte sich erneut am angeschlagenen Knöchel und mit seinem Ausfall Mitte des dritten Viertels begann die furiose Aufholjagd der Warriors, die bis dahin kaum Zugriff aufs Spiel hatten.
Denn gleich zu Beginn des Spiels bewiesen die Gäste aus San Antonio, dass sie sich gut auf die Warriors eingestellt hatten. Curry und Co. konnten ihr Spiel nämlich überhaupt nicht aufziehen und die Defensive der Spurs hielt die Warriors bei 16 Punkten in Viertel Nummer 1. Zunächst stand die Defensive der Heimmannschaft jedoch auch gut, doch ein 14-2 Lauf in den letzten vier Minuten schraubte den Vorsprung der Spurs auf 30-16 hoch.
Auch in Viertel Nummer 2 zeichnete sich schnell ein gleichbleibendes Bild ab. Die Warriors agierten fahrig und phasenweise hatte man das Gefühl, dass die lange Pause nach ihrem Sweep nicht gut für sie war. Das Team von Gregg Popovich machte den besseren Eindruck und baute die Führung bereits nach fünf Minuten auf 25 Punkte aus (46-21). Langsam machten sich die Warriors jedoch auf, den Rückstand zu verkürzen und nach einigen einfachen Punkten, schien das Spiel beim Stand von 50-35 für die Spurs wieder offener zu werden. Doch San Antonio blieb cool und baute den Vorsprung zur Halbzeit nochmal auf 20 Punkte aus.
In der Halbzeitpause versuchte sich das Heimteam zu sammeln und Headcoach Steve Kerr, der nach seiner Rücken-OP in der Arena war, sprach zu seiner Mannschaft. Vor allem Steph Curry nahm sich die Worte seines Coaches zu Herzen und erzielte zu Beginn des dritten Viertels 11 der ersten 13 Punkte der Warriors. Die Fans waren plötzlich wieder da und die gute Phase von Curry peitschte das Publikum an. Doch leider konnten sie den Rückstand nicht weiter verkürzen, obwohl sie einige Dreier in Folge trafen. Die Spurs hatten jedoch stets eine Antwort parat und Aldridge, Leonard und Simmons versenkten teilweise wilde Dreier.
Beim Stand von 76-55 kam es dann zur Schlüsselszene, als Kawhi Leonard nach einem Jumpshot auf seinem lädierten Knöchel landete. Er versenkte zwar noch die Freiwürfe, konnte jedoch nicht mehr weiter spielen. Bereits einige Minuten vorher knickte er an der eigenen Bank um und hatte seine alte Verletzung aufbrechen lassen. Die Spurs führten mit 78-55 und hatten trotz des guten Starts von Curry noch alle Chancen das Spiel weiter zu diktieren.
Ein 18-0 Lauf der Warriors, für den sie gerade einmal drei Minuten brauchten, sollte den bisherigen Spielverlauf jedoch nach Leonards Auswechslung auf den Kopf stellen. Während Curry und Co. plötzlich trafen und sie über gute Defensive einige Ballgewinne erzielen konnten, wussten die Spurs überhaupt nicht wie ihnen geschah und beim Stand von 73-78 aus Sicht des Heimteams, war das Spiel plötzlich wieder offen. Bis zum Ende des Viertels behauptete San Antonio zwar die Führung, doch beim Stand von 81-90 war klar, dass dieses Spiel noch nicht entschieden war.
Dementsprechend kämpften sich die Warriors immer weiter ran. Durant drehte nun im letzten Viertel auch auf und er war es auch, der seine Mannschaft 4:09 Minuten vor dem Ende in Führung brachte. Die Spurs antworteten zwar nochmal, doch sie verpassten einige Rebounds und die Warriors konnten sich am Ende bei Steph Curry bedanken, der mit einigen wichtigen Punkten und auch dem entscheidenden Floater für den Endstand von 113-111 sorgte.
Spiel 2 Golden State – San Antonio Tipp
Die Verletzung von Kawhi Leonard brachte die Spurs völlig aus dem Konzept und war der Wendepunkt der Partie. Der darauf folgende 18-0 Lauf der Warriors belegte dies und auch im weiteren Verlauf des Spiels war an den Statistiken erkennbar, dass die Spurs nicht mehr zurecht kamen. Trotzdem war der Einbruch schwer nach zu vollziehen, da die Spurs bereits in Runde 2 bewiesen, dass sie ohne Leonard zurecht kamen und das Spiel bis hierher nach Belieben bestimmten. Natürlich fehlte auch Tony Parker, doch auch diesen Ausfall kompensierten die Spurs bis dato hervorragend.
Gregg Popovich wird die Niederlage mit seinen Spielern analysieren und dabei feststellen, dass sie bis zu Leonards Verletzung eigentlich nichts falsch gemacht hatten. Die Einstellung stimmte, die Trefferquote war gut und sie hatten auf jeden Versuch der Warriors den Rückstand zu verkürzen, die richtige Antwort parat. Nach Leonards Verletzung fehlte aber eine wichtige Option in der Offensive (Leonard hatte bis zur Mitte des dritten Viertels bereits 26 Punkte erzielt) und auch defensiv, schien sein Ausfall eine Lücke hinterlassen zu haben.
Während die Spurs also eine bittere Pille zu schlucken hatten, schöpften die Warriors natürlich eine Menge Selbstvertrauen, da sie einen 25 Punkte-Rückstand in einen Sieg ummünzen konnten. Leonards Verletzung sorgt dabei natürlich für einen faden Beigeschmack, zumal Golden State anfangs wirklich planlos gegen die Spurs schien.
Sicher, die Pause der Warriors könnte ein Grund für den verschlafenen Start gewesen sein, doch allgemein war man sich einig, dass sie den Rückstand nicht aufgeholt hätten, wenn sich Leonard nicht verletzte hätte. So spielten sich die Warriors aber in einen Rausch und vor allem das 19-Punkte-Viertel von Curry sorgte für Zuversicht. Curry kam letztlich auf 40 Punkte und bekam gute Unterstützung von Durant, der 34 Punkte beisteuerte. Dafür blieb jedoch Klay Thompson blass und erzielte nur sechs Punkte.
Auf Seiten der Spurs wurde LaMarcus Aldridge mit 28 Punkten zum Topscorer, Leonard erzielte 26 Punkte und Manu Ginobili steuerte 17 Punkte von der Bank bei. Doch Aldridge und auch Gasol, die auch für die Probleme der Warriors verantwortlich waren, hatten in Halbzeit 2 mit Foulproblemen zu kämpfen und fehlten ihrem Team phasenweise. Schlussendlich war es ein verrücktes Spiel, aus dem es schwer wird, schlau zu werden. Fakt ist, dass die Warriors das erste Spiel mit großer Mühe für sich entscheiden konnten, dabei eine furiose Aufholjagd hinlegten, die jedoch von Leonards Verletzung begünstigt wurde. Dieser wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch in Spiel 2 fehlen, doch mit Andre Iguodala könnte auch bei den Warriors ein wichtiger Spieler fehlen, der mit Knieproblemen zu kämpfen hat.
Immerhin wird die Aufholjagd den Warriors Selbstvertrauen geben, doch es gilt vor allem die ersten 30 Minuten genau aufzuarbeiten und in Spiel 2 besser zu starten. Popovich wird sein Team nach der Niederlage und dem Verlust ihres besten Spielers aufbauen müssen, doch wer die Spurs kennt weiß, dass sie damit umgehen können.
Ich denke jedoch, dass Golden States Veränderungen und der wiederkehrende Rhythmus den Unterschied ausmachen und das sie besser vorbereitet in Spiel Nummer 2 gehen. Das sehr wahrscheinliche Fehlen von Leonard wird auf Seiten der Spurs zudem auch stärker ins Gewicht fallen und daher werden die Warriors auch das zweite Spiel gewinnen, weshalb der Tipp auf Curry und Co. gehen sollte. Ohne Leonard (oder selbst wenn er verletzt spielen wird), sollte daher auch der Spread kein Problem für die Warriors sein.
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Benjamin Hoffmann
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