Der amtierende Meister eröffnet die NBA Playoffs 2017. Dabei empfangen die Cleveland Cavaliers, die Indiana Pacers und natürlich ist es das Duell zwischen LeBron James und Paul George, welches eine Menge Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Dabei war bis zum letzten Spieltag überhaupt nicht klar, ob die beiden Mannschaften gegeneinander spielen bzw. überhaupt in die Playoffs kommen, wie der Blick auf die jeweiligen Situationen im Folgenden zeigen wird.
Eine besonders aufregende Geschichte haben beide Teams nicht miteinander. Einzig das Duell zwischen LeBron und George erinnert ein wenig daran, dass George bereits vor einigen Jahren am Thron rüttelte und mit Indiana versuchte, LeBron und die Heat zu besiegen. Es wurde manchmal knapp, doch letztlich behielten die Heat damals die Oberhand. Auch der direkte Vergleich beider Spieler zeigt, dass LeBron das Sagen hat, waren seine Teams stets erfolgreicher und waren auch seine individuellen Werte besser als die von George.
In der abgelaufenen Saison trafen die Cavs und Pacers viermal aufeinander. Mitte November setzten sich die Pacers mit 103-93 durch, doch die Cavs spielten damals ohne LeBron. Im Februar folgten dann die Duelle Nummer 2 und 3 und diesmal setzten sich die Cavs mit 132-117 (Korver 9 3er) und 113-104 durch. LeBron war natürlich wieder dabei und mit dafür verantwortlich, dass George mit 22 und 13 Punkten ein wenig hinter seinen Erwartungen blieb.
Das vierte und letzte Duell wurde dann zu einem echten Showdown zwischen LeBron und George. Anfang April setzten sich die Cavs mit 135-130 nach doppelter Verlängerung durch, James kam auf 41 Punkte und George erzielte sogar 43 Punkte (19 in Folge in der Verlängerung). Am Ende reichte es jedoch nicht und die Cavs setzten sich erwartungsgemäß und letztlich nicht unverdient durch.
Die Rollenverteilung ist also klar, sind die Cavs der klare Favorit in der Serie. Den Pacers fehlt im Vergleich ein wenig die Qualität, sodass die Cavs trotz der derzeitigen Probleme die Serie gewinnen sollten.
Situation Cleveland Cavaliers (2. Platz: 51 Siege – 31 Niederlagen)
Die Cavs starteten die Saison mit 28 Siegen und nur 8 Niederlagen und machten den Eindruck als amtierender Meister den Erwartungen gerecht werden zu können. Doch Verletzungen und Ausfälle (JR Smith, Kevin Love) brachten den Rhythmus ein wenig durcheinander und plötzlich fing der Champion an zu straucheln. Dabei sind einem sicher die letzten schwachen Spiele im Kopf, doch erstaunlicherweise verloren die Cavs mehr als nur ein paar Spiele – es waren 23 ihrer letzten 46. Ein eines Champions unwürdiger Wert, der gnadenlos die Probleme aufdeckte.
Die Cavs wurden bereits zu Beginn der Schwächephase aktiv und sicherten sich nach und nach die Dienste von Kyle Korver, Derrick Williams, Deron Williams und Andrew Bogut. Doch Bogut verletzte sich schnell und wurde durch Larry Sanders ersetzt. Die Cavs waren aber immer noch nicht zufrieden, entließen Larry Sanders kurz vor den Playoff und gaben auch DeAndre Liggins den Laufpass. Geholt wurden dafür No-Name Edy Tavares und Dahntay Jones, der die Cavs bereits im letzten Jahr begleitete.
Auch wenn der Kern der Mannschaft zusammenblieb (LeBron, Kyrie, Love, JR, Shumpert, Thompson und Jefferson) brachten die vielen Änderungen bzw. Abgänge und Zugänge ein paar Unstimmigkeiten in den Cavs-Kader. Vor allem defensiv taten sich große Probleme auf und sicher sind die vier Niederlagen zum Ende der Saison (auch wenn einige Spieler pausierten), nicht die beste Grundlage um in die Playoffs zu gehen.
Nicht einmal Platz 1 konnten die Cavs behaupten, obwohl sich auch die Celtics schwer taten und der Vorsprung nach dem Sieg über Boston eigentlich groß genug schien.
Rückblickend gab auch LeBron zu, dass es eine komische Saison gewesen sei, doch er weiß auch, was die Mannschaft zu leisten im Stande ist. Er habe zudem die Antwort darauf, warum es schlecht läuft, wollte diese aber nicht verraten. Der Champion ist also trotzdem selbstbewusst und weiß, dass die Karten in die Playoffs neu gemischt werden. Ob die Neuzugänge jedoch defensiv zulegen können, bleibt fraglich und so sind die Cavs derzeit nicht der klare Favorit auf den Titel, sondern müssen sogar aufpassen die Krise nicht mit in die erste Runde zu nehmen.
Situation Indiana Pacers (7. Platz: 42 Siege – 40 Niederlagen)
Es ist nicht das erste Jahr, in dem die Pacers mit viel Glück in die Playoffs kommen. So war bis zum letzten Spieltag nicht klar, ob Indiana auch nach der regulären Saison noch aktiv sein wird. Doch mit ihrem Sieg im letzten Spiel gegen die Hawks, was gleichzeitig der fünfte Sieg in Folge war, verdienten sich George und Co. den Einzug in die Playoffs, auch wenn der Großteil der Saison nicht so lief, wie man es sich vor der Saison gewünscht hätte.
Für viele Experten gehörten die Pacers nämlich zu den Mitfavoriten der Eastern Conference und sicher unter die besten zehn Teams der Liga. Dies konnten sie während der laufenden Saison aber nicht bestätigen und obwohl sie eine Menge erfahrener Spieler hatten, die George unterstützen sollten (Teague, Al Jefferson, Young, Ellis, Miles oder auch der junge Myles Turner), schaffte es Coach Nate McNillan nicht, das Team zu einer Einheit zu formen, vor der man als gegnerisches Team mehr Respekt hat, als vielleicht nötig.
So waren die Ergebnisse schwach, trotz der Tatsache, dass sie von größeren Verletzungen verschont blieben. Auch Paul George, der sich vor der Saison als MVP-Kandidat sah, konnte die Erwartungen zu Beginn der Saison nicht erfüllen. Seine Punktewerte waren in den ersten vier Monaten ordentlich, aber nicht überragend (20,2 im November, 23,4 im Dezember, 24,5 im Januar, 17,8 im Februar). Erst im März drehte der Forward ein wenig auf und erzielte 26,8 Punkte pro Spiel. Im April legte er dann sogar nochmal zu und wusste seine Pacers mit 32,8 Zählern über die letzten sechs Spiel in die Playoffs zu führen.
Auch gegen die Cavs zeigte er sich im letzten Spiel herausragend, sodass klar zu sein scheint, dass er dieses Level halten muss, damit die Pacers überhaupt eine Chance haben. George weiß natürlich auch, dass sie der klare Underdog sind, doch gleichzeitig hat er genug Selbstvertrauen, um sich und seine Mannschaft nicht schon vorher abzuschreiben.
Zu guter Letzt sicherten sich die Pacers auch noch eine Art Joker, bei dem der Wert jedoch noch unklar ist. Kurz vor Ablauf der Saison kehrte Lance Stephenson nämlich zurück, der bereits in früheren Playoff-Serien gegen LeBron für Aufsehen sorgte. Doch ähnlich wie die anderen Mitspieler von George, zeigte sich auch Stephenson nicht besonders stark in dieser Saison und ob er eine große Hilfe ist, darf angezweifelt werden.
X-Faktor: Kyrie Irving
Natürlich wird das Duell zwischen LeBron und George die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, doch es war in der gesamten Saison schon so, dass fast alle Augen auf LeBron gerichtet waren. Irving blieb unverständlicherweise immer etwas im Schatten verborgen, obwohl er mit 25,2 Punkten pro Spiel, seine bisher beste Saison in der Liga ablieferte. Das 40 Punkte Plateau übertraf er einige male und auch in den entscheidenden Situationen lieferte er ab. Da sein Gegenüber, Jeff Teague, kurz vor dem Saisonende zudem umknickte, spricht im Vorfeld dieser Serie alles dafür, dass Irving eine wichtige Rolle einnehmen sollte und seinen Team damit die nötige Waffe sein wird um sich von den Pacers abzusetzen.
Problematisch ist jedoch, dass Kyrie selbst auch Verletzungsprobleme hat und über plötzlich immer stärker werdende Knieschmerzen klagte. Er verpasste die letzten beiden Spiele der Saison und musste mit ansehen, wie seine Mannschaft den 1. Platz her schenkte. Den aktuellsten Berichten zufolge, sollten aber sowohl Irving als auch Teague fit genug sein, um zu spielen. Hier liegen die Vorteile aber bei Kyrie, der seinem Gegenüber in allen Belangen überlegen zu sein scheint.
Daher ist er umso mehr gefordert LeBron zu entlasten. Bringt er die Leistungen wie in den letzten Playoffs oder wie in seinem letzten Saisonspiel (45 Punkte) brauchen sich die Cavs-Fans eigentlich keine Sorge machen. Er hat das Zeug die Serie entscheidend zu beeinflussen und zu Gunsten der Cavs zu drehen.
Cleveland Cavaliers – Indiana Pacers Serien-Tipp
Cleveland erspielte sich trotz der Probleme einen Vorsprung von neun Spielen vor den Pacers, gewann die direkten Duelle 3-1, ist der amtierende Meister und hat die beste Offensive der Eastern Conference. Zudem stehen sie auf Rang 2 der Tabelle, während die Pacers nur auf Rang 7 stehen, sodass auch der Heimvorteil zu Gunsten der Cavs spricht. Eine klare Sache also?
Eigentlich schon, doch leider kann man derzeit nicht wirklich soweit gehen, dass man von einem 4-0 Sweep ausgehen kann. Der Grund sind die großen Probleme, die die Cavs in den letzten Wochen mit sich rumschleppten. Vor allem defensiv präsentierten sie sich desolat, was den Pacers einige Optionen eröffnen könnte. Die Wizards sind das einzige Playoff-Team der Eastern Conference, die noch schlechter verteidigen als die Cavs und da die Pacers eine durchaus solide Offensive haben, könnten sie LeBron und Co. eine Menge Probleme bereiten. Letztlich ist die Cavs-Offensive aber nochmal etwas besser und da die Pacers defensiv nicht wirklich brillierten, ist der evntuelle Vorteil direkt wieder dahin.
So bleibt der Blick auf die aktuelle Form, wo die Pacers nach dem Einzug in die Playoffs und fünf Siegen in Folge Vorteile zu haben scheinen. Doch von den letzten zehn Spielen, verloren die Pacers auch vier, sodass auch hier zuvor Schwächen zu erkennen waren.
Am Ende sind die Cavs zwar schlecht drauf, aber immer noch gut genug um ein motiviertes Team der Pacers aufzuhalten. Ein Sweep ist zwar möglich, doch auf Grund der letzten Wochen nicht zu erwarten. Mehr als zwei Spiele werden die Cavs aber nicht abgeben, sodass sich Lue, James und Co. nach sechs Spielen auf Runde 2 freuen können.
Cleveland Cavaliers in 6
Spiel 1
Das erste Spiel wird vor allem für die Cavs wichtig. Ein souveräner Auftritt mit der richtigen Einstellung könnte die Probleme der regulären Saison gleich vergessen machen und dafür sorgen, dass man mit anderer Einstellung in die kommenden Spiele gehen wird.
Die Fans werden ihre Mannschaft unterstützen und zu guter letzt, sollte man einen amtierenden Meister sowieso nicht unterschätzen. LeBron hatte ein wenig Zeit sich zu erholen, gleiches gilt für Kyrie. Im Training konnte zudem auch effektiv gearbeitet werden, so dass eigentlich alle Vorzeichen für den Favoriten aus Cleveland sprechen. Zudem gehört James sicher zu den Spielern, die George stoppen und selbst das Spiel offensiv entscheiden können.
Coach Lue wird sich zudem auch denken, dass eine Niederlage zum Playoff-Start die Probleme nur noch verstärken wird und so wird er umso mehr Einsatz, Konzentration, Wille und Opferbereitschaft von seinem Team einfordern, um keine Fragen ob der Leistungsfähigkeit seines Teams in den Playoffs aufkommen zu lassen.
Glücklicherweise sind die Cavs erfahren genug um all das abrufen zu können. Da sich die Pacers außerdem nicht stark genug präsentierten, um über die Außenseiterrolle hinauszukommen, kann man damit rechnen, dass die Cavs ein Zeichen setzen und das erste Spiel klar gewinnen.
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Benjamin Hoffmann
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