Im zweiten Halbfinale des Kuala Lumpur Major trifft ein weiteres europäisches Team mit Ninjas in Pyjamas auf das russische Spitzenteam und die Nummer Eins im vergangenen DOTA Pro Circuit, Virtus.pro. NiP besiegten zuletzt Evil Geniuses in einem knappen Best-of-Three im Viertelfinale und sorgten damit für eine kleine Überraschung. Virtus.pro dagegen machten in ihrem Viertelfinalspiel kurzen Prozess mit Fnatic und spielten teilweise regelrecht mit ihren Gegnern, was auch die außergewöhnlichen Draft-Picks belegen. Doch mehr dazu später.
Ninjas in Pyjamas hätten aufgrund von Visa-Problemen des israelischen Offlaners Neta „33“ Shapira beinahe den ersten Major der neuen Dota Pro Circuit (DPC) -Saison verpasst.
Neta konnte sich trotz großer Anstrengungen seiner Organisation und des Veranstalters PGL kein Visum für Malaysia sichern. Daher mussten NiP einen Ersatz für die Veranstaltung herbeizaubern,womit sie gemäß den DPC-Regeln zu einer 40%igen Vertragsstrafe in Bezug auf die Major-Punkte verurteilt wurden. Da es sich jedoch um eine besondere Situation handelt, die aufgrund der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Malaysia entstanden ist, wird diese Strafe noch überprüft und zuletzt sieht es so aus, als würde es keine Punktestrafe für NiP geben. Für ihn bei diesem Major eingesprungen ist Ivan „MinD_ContRoL“ Ivanov, der sich bisher bei diesem Turnier als ein guter Ersatz präsentiert hat.
Tipp
In diesem Match einen Favoriten auszumachen, fällt nun wirklich nicht schwer. Die Leichtigkeit, mit der VP bisher ihre Gegner abgefertigt haben, spricht Bände für die Erwartungen, die man an dieses Match haben sollte. Nicht dass NiP hier chancenlos sind, jedes Team im Dota Pro Circuit kann an einem guten Tag selbst die Nummer Eins besiegen. Dennoch wäre ein Sieg NiPs über Virtus.pro eine handfeste Sensation, und das sollte man auch beim Abschließen seiner Wetten beachten. Um noch eine lohnenswerte Quote zu bekommen, sollte man hier die Handicap-Option wählen bzw. auf einen 2:0 Sieg VPs tippen. Unserer Meinung nach eine nicht allzu riskante Wette.
Unser Tipp: Sieg Virtus.pro Handicap -1,5
Ninjas in Pyjamas
Das erste Spiel im Viertelfinale gegen Evil Geniuses verlief absolut miserabel für NiP, vor allem für ihren Midlaner Adrian „Fata“ Trinks, der mit seinem Alchemist-Pick auf der Midlane von Sumail „SumaiL“ Hassan mit Ember Spirit komplett vernichtet wurde. NiPs Pläne wurden von Anfang an zunichte gemacht, indem Sumail die Midlane kontrollierte, wodurch auch im Jungle und den anderen Lanes NiP EG unterlegen war. SumaiL starb nur einmal im gesamten ersten Spiel und terrorisierte NiP, nachdem er sich so einen gehörigen Levelvorsprung verschafft hatte. Nach seiner wahnsinnigen Leistung konnte der Rest von EG die Karte handlich übernehmen und schloss das Spiel in komfortablen 28 Minuten ab.
Dieser bemerkenswerte EG-Sieg schien Ninjas in Pyjamas jedoch den nötigen Ansporn gegeben zu haben, denn die nächsten zwei Spiele zeigten ein völlig anderes Bild.
Im zweiten Spiel zeigte die Mannschaft von Peter „ppd“ Dager viel mehr Kontrolle über das Spiel und legte dem auf die spätere Phase des Spiel ausgelegten Draft von EG früh einen Riegel vor. Innerhalb von 40 Minuten schafften sie es, EG zu besiegen und ließen es nicht bis in die von EG angestrebte späte Phase hinauskommen.
Das dritte Spiel sah dann gar die Rache von „Fata“ an SumaiL, diesmal war es der NiP Midlaner, der SumaiL in seiner Lane komplett dominierte. NiPs genialer Draft und hervorragendes Teamwork ermöglichten es ihnen, die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen. Während die herausragenden Leistungen von Martin „Saksa“ Sazdov ein weiterer Schlüssel zum Erfolg von NiP waren, war Fatas Templar-Assassin der ultimative Nagel im Sarg für EG. Mit einem Vorsprung von knapp 40.000 Punkten schloss NiP das Spiel um die 45-Minuten-Marke und schickte EG ins Lower Bracket.
Ihr Sieg gegen EG bedeutet für NiP ein gesicherter Platz unter den besten 6 des ersten Majors der Saison und die Chance auf den Finaleinzug im Halbfinale gegen Virtus.pro.
Virtus.pro
Virtus.pros Fans sind es gewohnt zu erleben, wie ihr Team ab und zu eine zusätzliche Herausforderung sucht, um es nicht langweilig werden zu lassen. So geschah es beispielsweise vor etwa einem Jahr, dass sie die Dota Summit Season 9 Championship mit 80 verschiedenen gespielten Helden während des Events gewannen.
Zuletzt spielten VP gegen Fnatic im Kuala Lumpur Major-Viertelfinale. In Spiel eins schalteten sich Fnatic mehr oder weniger selbst aus, und zwar mit drei gierigen Drafts von Terrorblade, Broodmother und Invoker, die in dieser Kombination wohl noch nie dominant auftreten konnten. Nachdem sie 30 Minuten lang dominiert worden waren, mussten Fnatic die Niederlage eingestehen. VP spielten im ersten Spiel einen Phoenix und nutzten ihn in den frühen Rotationen auf der mittleren Spur, um zu verhindern, dass Fnatics Invoker weiterkam, während der Support Centaur Warrunner ungestört farmen konnte und einen frühen Blink Dagger und Crimson Guard sammeln konnte. Der Support Centaur war jedoch nicht der verrückteste Schachzug in dieser Serie.
Im zweiten Spiel stimmten sie sich mit Droker und Mirana auf eine Drow Ranger Strategie ein. Ein falscher Klick ihres Kapitäns während des Drafts zwang VP dennoch dazu, mit Alexei „Solo“ Berezin als Carry zu spielen, während Pavel „9pasha“ Khvastunov gezwungen war, auf der Safe Lane Brewmaster als Support zu spielen. Die Laning-Phase war hart, Solo hatte einige Probleme mit den letzten Hits und wurde von Fnatics Duo bestehend aus Tiny und Weaver gemobbt. Die Draw-Strategie war jedoch zu mächtig und VP gelang es, am Ende den Sieg zu erringen, obwohl ihr Carry eine eher unterdurchschnittliche Leistung zeigte.
VP hat sich damit ein Top-6 Abschließen und 900 Dota Pro Circuit-Punkte gesichert, zusammen mit Team Secret, PSG.LGD und Ninjas in Pyjamas. Entschieden werden die beiden Finalteilnehmer dann am Freitag morgen.
Benjamin Hoffmann
Experte für Fußball
Als Globetrotter fühlt sich Benjamin auf der ganzen Welt zu Hause. Deutschland, England, Italien und Australien sind nur einige seiner Zwischenstopps. Mittlerweile hat Benjamin sich auf Malta etabliert und ist somit am Puls des europäischen Marktes für Sportwetten. Seit 4 Jahren fühlt er sich hier schon zu Hause und kennt sich in der Branche bestens aus. Seine Hauptaufgaben als Redakteur für Wettbonus.net sind die Bereitstellung und Veröffentlichung von neuen Texten, das Erstellen frischer und dynamischer Designs und außerdem übernimmt er die Social-Media-Kanäle, wie Facebook und Instagram. In seiner Freizeit ist er meistens auf dem Wasser anzufinden oder er erkundet die Insel mit seiner Kamera.