Den 26. Januar 2020 werden Millionen von Menschen nicht vergessen – nicht vergessen können. Es ist der Tag, an dem Kobe Bryant ums Leben kam. Die Basketballlegende ist am Sonntagmorgen bei einem Hubschrauberabsturz gestorben.
Dear Basketball…
Die Nachricht über einen Hubschrauberabsturz und Kobe Bryants Tod, von Vielen zunächst gar nicht ernst genommen oder als schlechter Scherz abgetan, bestätigte sich im Laufe des Sonntagabends. Umso dramatischer wurde die Situation, als bekannt wurde, dass bei dem Absturz acht weitere Menschen ums Leben gekommen waren, darunter auch Kobes 13 Jahre alte Tochter Gianna. Ebenfalls an Bord waren Baseballcoach John Altobelli, dessen Frau Keri und die gemeinsame Tochter Alyssa.
Die näheren Umstände des Unfalls sind im Detail noch nicht geklärt. Sicher erscheint aber, dass der Pilot Ara Zobayan gegen 9.30 Uhr Ortszeit morgens bei schlechtem Wetter und dichtem Nebel ein Wolkenfeld in niedriger Höhe umfliegen wollte, dabei im dichten Nebel die Orientierung verlor und der Helikopter daraufhin nahe Los Angeles gegen einen Berg prallte. Die Maschine ging nach dem Absturz in Flammen auf.
Noch kurz vor dem Crash hatte der Pilot wegen der schlechten Sicht um ständige Begleithilfe des Towers gebeten. Dann brach der Funkkontakt plötzlich ab. Die NBA-Legende Kobe Bryant war mit seiner 13-jährigen Tochter auf dem Weg zu einem Basketballturnier.
In den Folgestunden hielt die Sportwelt den Atem an, und die Fassungslosigkeit über den Tod von Kobe Bryant und seiner Tochter Gianna war überall zu spüren. In den folgenden Stunden wurde deutlich, dass die Welt eine Persönlichkeit verloren hat, die Millionen von Menschen inspirierte, motivierte und zum Jubeln brachte.
Kobe Bryant tot – viele Fans trauern
Es ist eine schmerzvolle Wahrheit in diesen Worten, und es wird lange dauern, bis diese verarbeitet ist und der Alltag zurückkehren kann. Nicht nur im Staples Center, dem Heimspielort der Los Angeles Lakers, sondern auch an vielen anderen Sportstätten weltweit wird getrauert. Die LA Lakers verschoben ihr Derby gegen die Clippers.
In Europa drückten unter Anderem Borussia Dortmund, der AC Milan, Paris St-Germain und der FC Bayern München ihr Mitgefühl via Twitter aus.
„Welcome to the Kobe Show”
Mit diesen Worten, die Kobe selbst zu Beginn seiner Karriere prägte, beginnen wir wohl am besten einen kleinen Rückblick auf die Karriere in der Basketball-Profiliga NBA und den Werdegang eines Mannes, der mehr war als nur ein Basketballer oder Sportler.
Zu Beginn der Karriere in den späten 1990ern als Egoist beschrieben, waren Bryants Arbeitsmoral, sein Talent und seine große spielerische Qualität das, was ihn von fast allen Spielern unterschied. Dadurch konnte sich Kobe in den Folgejahren nicht nur enorm verbessern und Erfolge feiern. Er entwickelte die so genannte „Mamba Mentality“, die für seinen unbändigen Willen, hohe Arbeitsmoral und 100%-igen Einsatz steht.
In der Frühezeit seiner Karriere saß er viel auf der Bank, und als seine große Chance kam, scheiterte er in den Playoffs an Utah und warf vier Airballs im entscheidenden Spiel.
Trotzdem dauerte es aber nicht sehr lange, bis Kobe auf dem Thron saß. Er konnte gemeinsam mit seinem kongenialen Spielpartner Shaqille O‘Neal im Alter von 21 Jahren seinen ersten NBA-Titel gewinnen.
Nach zwei weiteren Triumphen folgte aber die wohl schwierigste Zeit seiner Karriere; erst die Trennung im Streit von Shaq und anschließend Vorwürfe einer Vergewaltigung. Kobe hätte sogar fast die Lakers verlassen und sorgte immer wieder für viel Diskussionsstoff. Auf dem Feld sorgte er jedoch gleichzeitig für jede Menge Rekorde und etablierte sich als bester Scorer der Liga – unvergessen bleiben sicher seine Serie von neun Spielen über 40 Punkte, vier Spielen in Folge über 50 Punkte, das 81-Punkte-Spiel gegen die Raptors oder die individuellen Auszeichnungen als bester Scorer der Liga oder All-Star MVP.
Doch erst in den Jahren danach verstand Kobe, wie wichtig das Team im Basketball ist. Er legte seinen Egoismus ab, verstand sich mehr als Anführer, und als Symbol seiner Entwicklung wechselte er seine Trikotnummer von der 8 zur 24. Ein Entwicklungsschritt, der ihn zu einem der besten Basketballspieler aller Zeiten machte.
Höhepunkte in Kobe Bryants Karriere
Im Jahr 2008 konnte er dann auch endlich den MVP-Award als wertvollster Spieler der Liga und anschließend zwei weitere Titel gewinnen. Erfolge mit dem Team USA, bei denen Kobe eine zentrale Rolle als Mentor und Leistungsträger innehatte, festigten in dieser Zeit seinen Status als bester Spieler der Liga.
Mittlerweile hatte jeder eine Meinung zu ihm, doch ob man ihn mochte oder nicht, der Respekt vor ihm war immer da. Kobe wurde inzwischen mit den größten NBA-Legenden verglichen, doch neben den Statistiken und Titeln wurde eines oft vergessen: Kobe mochte polarisieren, doch es lohnte sich immer, für sein Spiel einzuschalten. 40, 50 oder 60 Punkte waren immer möglich, und niemand besaß so viel Finesse wie er, wenn es darum ging, den Ball im Korb zu versenken. Kobe Bryant war zu allem fähig, und bei jedem Spiel musste man sich darauf gefasst machen, dass etwas Spektakuläres passiert.
Spektakulär waren dann auch Kobes Leistungen, als die Lakers nochmal ein Super-Team zusammenstellten und er den sechsten Titel in angriff nahm. Das Super-Team harmonierte aber nicht wie erhofft und so nahm Kobe die Verantwortung nochmal auf seine Schultern. In den letzten Spielen der regulären Saison 2012/13 lieferte er als 34-jähriger mehrere überragende Leistungen ab, trotzte seinen Verletzungen, hinterließ erstaunte und ungläubige Gesichter bei seinen Teamkollegen und führte seine Mannschaft Richtung Playoffs.
Dann folgte aber der Super-GAU: Kobe Bryant verletzte sich schwer – Achillessehnenriss – Playoff-Aus – der Anfang vom Ende seiner Karriere. Insgesamt hatte der Basketball-Superstar mit denLos Angeles Lakers fünf Mal die NBA gewonnen. Darunter war auhc eines der spannendsten NBA-Finals aller Zeiten.
Ende der Karriere und neue Projekte
Kobe Bryant wollte sich noch einmal zurückkämpfen, doch er brauchte lange Zeit, um überhaupt wieder spielen zu können. Es folgten weitere Verletzungsprobleme, Bryant fand nie wieder zu alter Form. Der Riesenrespekt, den die Liga und seine Gegenspieler vor ihm hatten, zeigte sich aber trotzdem in der letzten Saison, die Kobe Bryants Abschiedstour wurde.
Passend zum Verlauf seiner Karriere und der „Kobe-Show“, die er über die vergangen 20 Jahre ablieferte, legte er in seinem letzten Spiel unglaubliche 60-Punkte gegen die Utah Jazz auf und erzielte die entscheidenden Punkte selbst. So wurde das letzte Profispiel von Kobe Bryant auch eines der aufregendsten seiner gesamten Karriere. #mambaout
Dann war seine Zeit als Profi vorbei, doch es sollte der Startschuss zu noch mehr „Greatness“ werden.
Kobe Bryant zeigte sich schnell bereit für das nächste Kapitel seines Lebens, und seine Einstellung und Arbeitsmoral lebte er auch nach seiner aktiven Laufbahn als Basketballer weiter. Er suchte sich neue Herausforderungen und Projekte, fand z. B. im Schreiben von Geschichten eine neue Berufung. Auch damit war Kobe Bryant erfolgreich, und er krönte seine Arbeit bereits 2018. Nur zwei Jahre nach seinem Karriereende als Basketballer konnte er sogar einen Oscar gewinnen, und zwar für seine Arbeit als Autor für den „Besten Animationskurzfilm“. „Dear Basketball” lautete der Titel des Films, mit dem Kobe auf seine Karriere zurückblickte und seine Liebe zum Basketball in wunderbarer Weise darstellte.
Dass er zu dieser Zeit mit seinem Leben als Basketballer abgeschlossen hatte, obwohl er den Sport noch immer liebt, konnte man dem Schluss seines Films entnehmen:
„… but my body knows it’s time to say goodbye.
And that’s OK.
I’m ready to let you go.
[…]
And we both know, no matter what I do next
I’ll always be that kid
With the rolled up socks
Garbage can in the corner
:05 seconds on the clock
Ball in my hands.
5 … 4 … 3 … 2 … 1
Love you always,
Kobe…“
Worte, die aus Kobes Herzen stammen und auch heute noch Emotionen wecken.
Kobe Bryant hatte vier Kinder, blühte zuletzt immer mehr in seiner Rolle als liebender Familienvater auf und erklärte selbst, nie in seinem Leben glücklicher und zufriedener gewesen zu sein. Er hatte Pläne für seine Töchter, half seiner Tochter Gianna dabei, ihre eigene Liebe zum Basketball zu verfolgen, stand vielen NBA-Spielern als Ratgeber zur Verfügung und zeigte sein Talent als Geschichtenerzähler.
Kobe Bryant hatte noch eine Menge vor sich, doch ein tragischer Unfall kostete ihn am vergangenen Sonntagmorgen das Leben. Er wurde 41 Jahre alt.
Die Trauer ist groß und kaum in Worte zu fassen. Es bleibt vor allem Eines: Leere.
Doch wenn die Tränen getrocknet sind, gilt es den Schmerz zu verarbeiten und sich dabei am besten an Kobe selbst zu orientieren. Wir müssen weitergehen, am besten mit der „Mamba Mentality“ und hundertprozentigem Einsatz – nichts Anderes hätte Kobe für all seine Fans gewollt.
Kobe Bryant *23.8.1978 – †26.1.2020
Rest in Peace
Quellenangaben:
Benjamin Hoffmann
Experte für Fußball
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