Deutschlands Schicksalswahl 2025: Wer hat Quoten auf den nächsten Bundeskanzler?

Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 verspricht ein politisches Spektakel zu werden. Zum ersten Mal treten vier Kanzlerkandidaten gegeneinander an – ein Novum in der deutschen Demokratiegeschichte. Die Macht im Kanzleramt steht auf dem Spiel, und die Spannung ist greifbar.

Die Kandidaten im Überblick: Wer hat die besten Quoten?

Die deutsche Politlandschaft ist im Umbruch, und die Kanzlerkandidaten spiegeln diese Dynamik eindrucksvoll wider. Mit vier Kandidaten ist die Ausgangssituation so komplex wie nie zuvor. Die Umfragen zeigen ein spannendes Bild: Die Union um Friedrich Merz liegt derzeit vorn, während die AfD überraschend stark auftritt.

Wir haben bei Wettanbietern noch keine Quoten auf die Bundeskanzlerwahl finden können.

Die Ausgangslage ist alles andere als eindeutig. Friedrich Merz von der CDU/CSU präsentiert sich als klarer Herausforderer, der Olaf Scholz direkt vom Thron stoßen will. Seine Strategie setzt auf Stabilität und Verlässlichkeit – Attribute, die in unruhigen politischen Zeiten besonders wichtig erscheinen. Die Umfragen scheinen ihm recht zu geben: Mit deutlich besseren Werten als der amtierende Kanzler positioniert er sich als ernstzunehmende Alternative.

Robert Habeck von den Grünen kämpft mit Umfragewerten zwischen 11 und 12 Prozent um politische Relevanz. Nach dem Bruch der Ampelkoalition muss er beweisen, dass seine Partei mehr ist als nur ein Projekt der urbanen Mittelschicht. Seine Formel von „Prinzipientreue mit Pragmatismus“ kann dabei durchaus Wähler überzeugen.

Die Wildcard im Rennen bleibt Alice Weidel von der AfD. Erstmals stellt ihre Partei eine Kanzlerkandidatin und markiert damit einen Punkt in ihrer Strategie der politischen Normalisierung. Trotz ihrer starken Umfragewerte bleibt eine Regierungsbeteiligung aufgrund des Cordon sanitaire der anderen Parteien unwahrscheinlich.

Olaf Scholz steht vor der größten Herausforderung: Nach dem Scheitern der Ampelkoalition muss er seinen Führungsanspruch neu definieren. Seine Nominierung wirkt fast wie ein Überraschungsmoment – schien doch zwischenzeitlich Boris Pistorius der Favorit.

Friedrich Merz: Der Herausforderer mit Ambitionen

Friedrich Merz geht mit einer bemerkenswerten Selbstbewusstsein in den Wahlkampf. Seine Strategie ist klar: Er will nicht als angepasster Politiker erscheinen, sondern authentisch bleiben. „Ich vermute mal, dass die Bevölkerung in den nächsten Monaten den Friedrich Merz kennenlernen wird, der er ist“, sagte er selbstbewusst.

Seine Ausgangslage ist beeindruckend. Merz kann auf Umfragewerte verweisen, die bislang in der deutschen Politgeschichte einzigartig sind. Er liegt in allen Kompetenzwerten vor dem amtierenden Kanzler – ein Novum, wie er selbst betont. „Das hat es in Deutschland noch nie gegeben, dass ein Herausforderer so stabil mit seiner eigenen Partei doppelt so stark ist wie die Partei des Bundeskanzlers“, erklärt er.

Der 68-Jährige setzt auf Kontinuität und bürgerliche Werte. Seine Kernkompetenz liegt in der Wirtschaftspolitik, ein Thema, das nach Jahren der Unsicherheit wieder in den Fokus rückt. Die Union positioniert sich als Garant für Stabilität und wirtschaftliche Vernunft – eine Botschaft, die gerade in unsicheren Zeiten verfängt.

Sein Verhältnis zur Basis ist eng. Am 17. September wurde er von CDU und CSU einstimmig als Kanzlerkandidat nominiert. CSU-Chef Markus Söder verkündete unmissverständlich: „Friedrich Merz macht’s.“ Diese geschlossene Unterstützung ist ein wichtiger Vertrauensbeweis.

Olaf Scholz kämpft um seine politische Zukunft

Olaf Scholz steht vor der größten Herausforderung seiner politischen Karriere. Nach dem Bruch der Ampelkoalition Anfang November schweben dunkle Wolken über seiner Kanzlerschaft. Die SPD-Führungsgremien haben ihn erneut als Kanzlerkandidaten nominiert – eine Entscheidung, die nicht ohne Kontroversen getroffen wurde.

In internen Parteikreisen gab es massive Diskussionen. Scholz‘ schwache Umfragewerte haben viele Genossen zweifeln lassen. Eine Reihe von Parteivertretern hatte ursprünglich den beliebten Verteidigungsminister Boris Pistorius als Alternative ins Spiel gebracht. Doch Pistorius winkte ab, und so bleibt Scholz der Hoffnungsträger der Sozialdemokraten.

Der amtierende Kanzler steht vor einem Drahtseilakt. Er muss die Gründe für das Scheitern der Ampelkoalition überzeugend erklären und gleichzeitig seine Kompetenz unter Beweis stellen. Seine politische Zukunft hängt an einem seidenen Faden. Die Wähler werden genau beobachten, wie Scholz mit dieser Herausforderung umgeht.

Die Partei steht geschlossen hinter ihm, zumindest in der Darstellung nach außen. Bei einem Parteitag am 11. Januar soll seine Nominierung offiziell bestätigt werden. Doch die Frage bleibt: Reicht das, um die Wähler zu überzeugen?

Die Wildcard: Welche Überraschungen sind möglich?

Die Bundestagswahl 2025 verspricht Spannung wie nie zuvor. Mit vier Kanzlerkandidaten ist das politische Feld so unübersichtlich wie selten. Die Wildcard in diesem Rennen trägt den Namen Alice Weidel von der AfD – eine Kandidatin, die das Potenzial hat, das politische Establishment gehörig durcheinanderzubringen.

Das Bündnis 90/Die Grünen schicken mit Robert Habeck ebenfalls eine Personalie aus der Ampel-Regierung ins Kanzlerschaftsrennen. Habeck hatte als Wirtschaftsminister keine wirklich positiven Beliebtheitswerte in der Bevölkerung. Es wird für seine Partei und ihn eine Mammutaufgabe, am Ende als Kanzler aus der Wahl hervorzugehen. Eine fast aussichtslose Mission.

Zum ersten Mal stellt die AfD eine Kanzlerkandidatin. Tino Chrupalla und Alice Weidel haben diese Strategie gemeinsam entwickelt, um ihren Regierungsanspruch zu unterstreichen. In den Umfragen liegt die Partei derzeit auf Platz zwei – eine Entwicklung, die vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.

Trotz starker Umfragewerte bleibt eine Regierungsbeteiligung nahezu ausgeschlossen. Keine andere Partei will mit der AfD koalieren. Der Verfassungsschutz stuft Teile der Partei als rechtsextremistisch ein – ein Makel, der ihr den Weg zur Regierungsverantwortung verstellt.

Thomas Kellner

Fußball Experte

Jahrgang 69, im Herzen jung und als ehemaliger Fußballer sowie Schiedsrichter als freiberuflicher Autor stets aktuell informiert über das Geschehen aller europäischen Fußball-Ligen. Heimatverein und „alte Liebe“: Hannover 96