Liebe Fußballfans,
zum Jahresende hin gab es noch mal einen Knaller und das nicht am Silvesterabend, sondern in der deutschen Bundesliga. Union Berlin hat einen neuen Trainer und die Überraschung dürfte bei einigen Fans genauso groß gewesen sein wie bei mir. Steffen Baumgart übernimmt die Elf der Eisernen und soll sie aus der Krise führen, denn der Abstiegskampf ist für Union immer noch nicht abgehakt.
Steffen Baumgart ist neuer Trainer von Union Berlin: Warum ausgerechnet er?
Union Berlin hat zum Jahresende hin einen neuen Trainer präsentiert, denn der beliebte Norddeutsche Steffen Baumgart hat seinen Posten als Chef-Coach der Eisernen am 30. Dezember angetreten. Nach nicht einmal einer Saison beim Hamburger Sportverein und nur 27 Spielen auf der Trainerbank ist Baumgart vom HSV entlassen worden. Seine Traumstation als Trainer hat sich zu einem Albtraum entwickelt, denn Baumgart war nicht in der Lage, den HSV deutlich in den Aufstiegskampf zu führen.
Jetzt soll er etwas in der 1. Liga schaffen, was er bereits in der 2. Liga nicht geschafft hat: Einen Klub aus der Krise retten. Neuer Arbeitgeber ist Union Berlin und dort wurde er bereits freundlich empfangen. Anhand der Kommentare aus den Social Media Bereichen ist jedoch klar zu erkennen, dass die Fans der Berliner Baumgart inzwischen auch kritisch ansehen. Und diese Tatsache hat einen triftigen Grund, den man hinsichtlich der letzten beiden Trainerstationen von Baumgart gut unterstreichen kann.
Union Berlin braucht einen Krisenmanager: Kann Baumgart diesen Job ausfüllen?
Vom 01.07.2021 bis zum 31.12.2023 war Baumgart Trainer beim 1. FC Köln und danach ging es für ihn zum HSV. Beide Vereine haben ihn als den großen Trainer angepriesen, der nicht nur die Leistung erbringen kann, sondern auch ein echter Typ ist, der einem Fußballverein jederzeit guttun kann. Ja, Steffen Baumgart hat seine Fußabdrücke hinterlassen und auch den Verkauf von Fan-Artikeln dürfte er bei Köln sowie Hamburg angekurbelt haben, aber laut der Quelle Transfermarkt ist seine durchschnittliche Trainerzeit bei einem Verein 1,57 Jahre. Das spricht nicht unbedingt für Trainer Steffen Baumgart. Er hat zudem bis jetzt noch nie wirklich bewiesen, dass er eine Krise handhaben kann. Daher muss die Frage erlaubt sein, ob Baumgart für die Eisernen zum aktuellen Zeitpunkt wirklich der richtige Trainer ist.
Feuerprobe am 16. Spieltag: Baumgarts Mannschaft muss gegen Heidenheim ran
Am 11. Januar wird Baumgart dann zum ersten Mal beweisen müssen, dass er das Zeug dazu hat, die Negativentwicklung von Union Berlin aufzuhalten. Immerhin konnte der Klub in den letzten 10 Begegnungen lediglich einen einzigen Sieg feiern und der geht auf den 7. Spieltag zurück. Seither gab es für die Eisernen 3 Unentschieden und 6 Niederlagen. Derzeit steht Union mit 17 Punkten auf Tabellenplatz 12. Der Abstand zu den Abstiegsplätzen ist aber erschreckend gering. Ein Sieg und damit 3 Punkte im Spiel gegen Heidenheim am kommenden Spieltag wären also enorm wichtig.
Baumgart ist ein toller Typ, aber er wird es in der Bundesliga schwer haben
Mein Fazit ist: Baumgart ist wirklich eine Marke und er erscheint für mich in Interviews auch meistens sehr sympathisch. Aber es wurde in der Vergangenheit oft bemängelt, dass er wenig anpassungsfähig ist und nur eine Strategie kennt. Das ist für einen Klub wie Union Berlin, der einen echten Neuanfang braucht, womöglich nicht sonderlich hilfreich.
Thomas Kellner
Fußball Experte
Jahrgang 69, im Herzen jung und als ehemaliger Fußballer sowie Schiedsrichter als freiberuflicher Autor stets aktuell informiert über das Geschehen aller europäischen Fußball-Ligen. Heimatverein und „alte Liebe“: Hannover 96