Lieber BVB,
der große Erfolg in der Champions League war schon lange nicht mehr so nahe wie in der Saison 2023/2024. Während es in der Bundesliga nicht so verlief wie geplant, hast du nicht nur mich, sondern ganz Fußballdeutschland während der Champions League Saison ins Reich der Magie versetzt. Tolle Leistungen haben den Finaleinzug erbracht, doch am Samstagabend war dann gegen Real Madrid Schluss. Und ich muss sagen – Real hat das Finale nicht gewonnen, der BVB hat es verloren … leider.
Edin Terzić stellt seine Mannschaft für das Finale perfekt ein
Ein Kompliment an Trainer Edin Terzić ist auf alle Fälle angebracht. Dieser Mann wurde im Verlauf der Saison von der Presse das eine oder andere Mal nach der in der Vorsaison am letzten Spieltag verpassten Meisterschale angezählt. Zumindest in Hinsicht auf die Finalpartie hat er sein Team ideal aufgestellt und dieses bewies in der 1. Halbzeit, dass man durchaus in der Lage war, Madrid zu dominieren. Einige hochwertige und vergebene Torchancen später brachten jedoch fast schon die Gewissheit mit sich, dass der BVB diesen Chancen noch nachweinen wird. Denn nach dem Halbzeitpfiff stand es noch immer 0:0 und dabei hätte es im Prinzip 2:0 für den BVB stehen können und vielleicht sogar müssen.
2. Halbzeit: Das Spiel flachte ab und so die Chancen auf beiden Seiten
In der 2. Halbzeit war das Champions-League-Finale wesentlich unspannender als noch in den ersten 45 Minuten. Beiden Teams fehlte ein wenig die Kreativität, was man auch an den zahlreichen Ecken ohne Ergebnis zu sehen bekam. Doch es lag in der Luft, dass ausgerechnet ein Standard das 1. Tor in dieser Partie bringen kann. In der 74. Minute war es dann nach einer Ecke von Toni Kroos so weit. Carvajal köpfte das Runde ins Eckige und brachte den BVB in Rückstand. Von da an drehte Real die bisher kaum vorhandene Leistung ordentlich auf, denn der Sieg lag jetzt auf den eigenen Fußballschuhen.
In der 83. Minute dann der Fehlpass durch die BVB-Defensive und Vinicius Junior netzte den Ball eiskalt im Tor der deutschen Mannschaft ein. Die 87. Minute brachte dann noch einmal einen Hoffnungsschimmer für den BVB mit, denn Füllkrug verkürzte via tollem Kopfball auf das 1:2, doch der Treffer zählte aufgrund einer knappen Abseitsposition zurecht nicht. Dann folgten der Abpfiff und die Gewissheit, dass kein deutsches Team in der Saison 2023/2024 einen der großen internationalen Titel im Clubfußball holen konnte.
Abschied von Reus, Hummels, Kroos und so vielen mehr?
Erwähnenswert ist wohl noch, dass es für einige Spieler auf beiden Seiten ein Abschied war. Kroos und Modric dürften vor ihrem Karriereende stehen. Reus, Hummels und Füllkrug sind beim BVB Kandidaten für einen Wechsel. Für einige dieser Spieler war es also wohl die letzte Möglichkeit, im Trikot ihres jeweiligen Teams aufzutreten und zumindest für jene Spieler bei Real war es ein wahres Happy End.
Die Saison 2023/2024 ist vorbei – die EM steht in den Startlöchern
Ein Happy End wünschen wir deutsche Fußballfans uns natürlich auch für die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-EM 2024 im eigenen Land. Diese startet ab dem 14. Juni mit dem Eröffnungsspiel Deutschland vs. Schottland. Insgesamt treten 24 Fußballnationen in 51 Spielen gegeneinander an, um zu ermitteln, welches das beste Team Europas ist. Der Fußballsommer 2024 kann also kommen. Freuen wir uns auf ein mögliches Sommermärchen 2.0!
Thomas Kellner
Fußball Experte
Jahrgang 69, im Herzen jung und als ehemaliger Fußballer sowie Schiedsrichter als freiberuflicher Autor stets aktuell informiert über das Geschehen aller europäischen Fußball-Ligen. Heimatverein und „alte Liebe“: Hannover 96