Liebe internationale Fußballvereine,
9,4 Milliarden Euro – das war Euer bisheriger Transfer-Rekord und er stammt aus der Spielzeit 2019/2020. Danach litten viele von Euch wirtschaftlich stark unter der Corona Pandemie und den damit verbundenen Auflagen. Das große Sparen begann. Doch damit scheint jetzt allgemein Schluss zu sein, denn in der aktuellen Saison habt Ihr internationalen Clubs für ein neues Allzeithoch bei den Transfer-Ausgaben gesorgt. 10,2 Milliarden Euro sind von Euch ohne Bedenken ausgegeben worden und ich denke, das könnte zukünftig noch zu einem Problem werden. Doch schauen wir uns gemeinsam erst einmal die teuersten Transfers der laufenden Saison an.
Die Top-3 Transfers in der Saison 2023/2024
Einer der teuersten Transfer der aktuellen Saison ist ein Abgang aus der deutschen Bundesliga. Jude Bellingham verließ Borussia Dortmund im Sommer für eine Ablösesumme von ca. 103 Millionen Euro und wanderte in Richtung seines neuen Vereins Real Madrid in die spanische LaLiga. Declan Rice gehört auch zu den Top 3 Transfers, denn der defensive Mittelfeldspieler ging für eine Summe von 116,60 Millionen Euro von West Ham United zum amtierenden Premier League Vize-Meister FC Arsenal London. Moisés Caicedo ist die Nummer 3 in dieser Auflistung, denn das 22-jährige Mittelfeldtalent wechselte innerhalb der Premier League von Brighton & Hove Albion zum FC Chelsea. Bei diesem Transfer spricht man von einer Ablösesumme um die 116 Millionen Euro.
Es ist für mich nicht schwer zu erkennen, dass die Top-3 Transfers 2023/2024 alle über 100 Millionen Euro angesiedelt waren. Und das scheint die magische Grenze zu sein, bei der es sich eingependelt hat, qualitative Spieler abzugeben. Denkt man nun an die bereits angesprochene Corona Pandemie vor einigen Jahren zurück, so erinnern wir uns natürlich daran, dass die Clubs insbesondere auf Leihgeschäfte setzten und ja keinen Euro ausgeben wollten. Dieser Trend ist anscheinend längst vergangen, denn den Vereinen scheint es so gutzugehen, dass sie mit dem Geld um sich werfen können.
Der teuerste Bundesliga-Transfer 2023/2024
Etwa 95 Millionen Euro soll der deutsche Rekordmeister FC Bayern München im vergangenen Sommer für den englischen Nationalspieler Harry Kane ausgegeben haben. Dieser kam von Tottenham Hotspur und einige Wochen lang hielt sich die öffentliche Kritik, dass die Bundesliga-Vereine nicht so viel Geld für einen einzigen Spieler ausgeben sollten. Doch diese Kritik geriet schnell ins Verstummen, denn Harry Kane bricht bei den Münchnern sämtliche Rekorde und ist ein echter Torgarant. Auf Platz 5 der Liste hinsichtlich der teuersten Transfers steht übrigens Randal Kolo Muani, welcher den Bundesligisten Eintracht Frankfurt für ebenfalls 95 Millionen Euro in Richtung Paris Saint-Germain verließ.
Sind die hohen Transfersummen für Fußballspieler noch gerechtfertigt?
Die Transfers im modernen Profi-Fußball werden seit einiger Zeit sehr kritisch angesehen und die hohen Geldsummen, welche locker gemacht werden, um lediglich 1 Spieler zu kaufen, sind teilweise utopisch. Auch mir wird bei Beträgen wie 100 Millionen Euro leicht schwindelig. Die Bundesligisten haben diesen Trend lange Zeit nicht mitgemacht und sich geweigert, solche Transfers durchzuführen oder den Spielern gar absurd hohe Jahresgehälter zu bezahlen.
Inzwischen haben aber auch Vereine wie der FC Bayern oder Borussia Dortmund erkannt, dass dies notwendig ist, um dauerhaft international mitspielen zu können und ein lukrativer Arbeitgeber für die Spieler zu bleiben. Man kann in der Tat zu Recht bemängeln, dass all diese Millionen wesentlich nützlicher verwendet werden können und auch ich bin der Meinung, dass die Transfersummen Höhen erreichen, die übertrieben wirken. Ich weiß nicht, was die Zukunft in diesem Zusammenhang bereithalten wird, aber ich kann mir vorstellen, dass die Summen für internationale Top-Spieler sogar noch weiter steigen werden.
Thomas Kellner
Fußball Experte
Jahrgang 69, im Herzen jung und als ehemaliger Fußballer sowie Schiedsrichter als freiberuflicher Autor stets aktuell informiert über das Geschehen aller europäischen Fußball-Ligen. Heimatverein und „alte Liebe“: Hannover 96